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7 große Social Media Irrtümer

Social Media ist ein im Moment in aller Munde. Die Netze haben einen Raum gegeben, in dem sich die Unternehmen mit den Kunden auf Augenhöhe ...
Hanno Arens | 12.08.2011
Social Media ist ein im Moment in aller Munde. Die Netze haben einen Raum gegeben, in dem sich die Unternehmen mit den Kunden auf Augenhöhe unterhalten können. Für diese ist die Kommunikation mit den Firmen ein neue und sehr praktische Angelegenheit. Für Unternehmen kann es zur Chance aber auch zum Absturz werden. Je nachdem, wie das Medium genutzt wird. Oftmals gibt es die Ansicht, dass ein Agieren in den sozialen Netzen dem in den analogen Medien praktizierten gleichen muss. Dies ist allerdings ein Trugschluss, da diese Kanäle anders funktionieren als konservative Pendants. Im Folgenden haben wir daher die häufigsten Irrtümer und eine alternative Sichtweise für Social Media niedergeschrieben.

Der ROI bei Social Media ist nicht messbar

Social Media ist nicht umsonst. Obwohl die Anmeldung in den meisten Netzwerken kostenlos ist, braucht es Ressourcen, um sie zu bespielen. Diese sind nicht umsonst. Daher wollen Unternehmer sehen, wie viele von Ihren Investitionen und Anstrengungen am Ende wie viel bringen. Der ROI ist in diesem Bereich für viele Manager wichtig. Dieser lässt sich oftmals im Social Media Bereich nicht genau messen und das aus einem bestimmten Grund: Es wurden im Vorfeld keine hinreichenden Ziele definiert. Nicht immer ist es einfach möglich, finanzielle Erfolge von Social Media anzugeben. Mit realistischen und vor allem messbaren Teilzielen ist es jedoch durchaus machbar. Natürlich ist es schwer, Werte, wie Kundenbindung oder Aufmerksamkeit zu messen aber mit klaren Zielen und der nachfolgenden Erfolgsmessung ist auch dies möglich, so lange diese Ziele klar gesteckt und realistisch zu erreichen sind.

Social Media ist nur ein weiterer Marketingkanal

Die Ansicht, dass soziale Medien als einfacher, weiterer Marketingkanal funktionieren, ist eine falsche. Wirkweise und Bedienung unterscheiden sich stark von der althergebrachten Methode. Während Werbeträger wie das Fernsehen und Zeitungen auf ein einfaches Bereitstellen von Informationen abzielen, bei dem den Konsumenten Werbeinhalte vorgegeben werden, setzen die Netzwerke, wie Facebook und Co., eher auf die Kommunikation zwischen den einzelnen Parteien. Jede Kampagne kann von den Benutzern bewertet, mit Glück verteilt und mit Pech und zu wenig Sachverstand abgelehnt werden. Es liegt ganz an Ihnen, den medialen Sprung zu machen und weit weg von verankerten Denkmustern neue Wege zu beschreiten. Seien Sie Zuhörer und Freund und nicht in erster Linie Werbetreibender.

Es ist leicht und läuft nebenbei

Dies ist ein weiterer Irrglaube. Viele Unternehmen setzen Ihren Praktikanten an einen Computer und geben Ihm, neben vielen anderen Tätigkeiten, die Aufgabe, den Social Media Auftritt des Unternehmens zu leiten. Diese Unternehmen denken, dass solcherlei Aktivitäten nebenbei und ohne Fachwissen mit einem geringen zeitlichen Aufwand erledigt werden können.
Das soziale Netz erfordert in der Regel einen beträchtlichen personellen Aufwand. Das generieren von Fans und Followern und die darauf folgende Betreuung ebendieser erfordert mehr als nur den eben erwähnten Praktikanten. Kommen noch Aufgaben wie das Bloggen und Ähnliches hinzu, sollten Sie entweder darüber nachdenken, eine eigene Arbeitskraft dafür abzustellen oder die Aktivitäten extern auszulagern. Viele Agenturen bieten diesen Service bereits an und betreuen Ihnen Ihren Social Media Auftritt. Diese Alternative ist eine recht gute, da so Spezialisten im Social Media Bereich an Ihrer Reputation arbeiten. Denn, obwohl diese Art der Firmenkommunikation viele Chancen bietet, birgt sie nebenbei auch Risiken in sich, die es zu vermeiden gilt. Vertrauen Sie daher auf die Profis, die sich beruflich schon seit Jahren mit den sozialen Netzwerken beschäftigen.

Die Besucher strömen einfach so herbei

In Netzwerken wie Facebook, Xing oder Twitter gibt es unzählige Unternehmen, die um die Gunst der Nutzer buhlen. Inmitten dieser großen Menge herauszustechen, ist oftmals nicht einfach. Hier kann der Vergleich mit den analogen Medien gezogen werden: Wenn Sie in einer Zeitung mit vielen Anzeigen inserieren, müssen Sie ebenso eine Anzeige schalten, die Aufmerksamkeit erregt und deshalb betrachtet wird. Ebenso ist es im Netz.
Bieten Sie Ihren Besuchern daher interessante Inhalte, die für Sie einen Wert haben. Im Netz ist es schwer, Menschen ohne Menschlichkeit zu begeistern. Es muss daher eine Abkehr von der Unternehmenskultur, in der das Unternehmen Sender und der Kunde Empfänger ist, hin zu einer Kommunikationsart, bei der gleichberechtigte Parteien miteinander reden, erfolgen. Nur so ist es Ihnen möglich, Menschen anzulocken, die vorher nicht viel mit Ihrem Unternehmen zu tun hatten. Der Irrglaube, ein spärlich eingerichtetes Profil würde, ohne viel Zutun ihrerseits, Erfolg haben, ist ein falscher. Ohne Inhalte bekommen Sie keine Leser, beziehungsweise Unterstützer.

Ein Konzept wird nicht benötigt, der Privatanwender braucht auch keines

Ein Konzept, das Ihnen genaue Handlungsweisen vorschreibt ist ein essentieller Bestandteil eines Social Media Auftritts. Immer wieder sieht man jedoch Firmen im Web 2.0 scheitern und das einzig, weil sie keine Strategie für den Auftritt im sozialen Netz bereitgehalten hatten. Diese Vorgehensweise liegt klar darin begründet, dass diese Unternehmen die Nutzer solcher Netzwerke nicht ernst nehmen. Sie gestehen Ihnen von vorne herein keinerlei Mitspracherechte ein. Das Internet der Neuzeit funktioniert aber anders. Hier geht es darum, mit Menschen ins Gespräch zu kommen und aus diesem Potenzial zu schöpfen.

Social Media ist nur etwas für große Unternehmen

Das Stimmt nicht. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen mit lokalem Bezug können die neuen Möglichkeiten große Chancen darstellen. Allein die Möglichkeit, mit Diensten, wie Groupon oder Facebook Deals, die sich auf das Social Commerce im Lokalen Bereich beschränkt haben, Kunden mit Ortsbezogenen Angeboten zu erreichen, ist für sie sehr zukunftsweisend. Aber auch kleinere Unternehmen ohne direkten Lokalbezug können von den Möglichkeiten des Social Web profitieren und den Umsatz somit steigern. Alleine schon die immense Streuung der eigenen Inhalte sollte Anreiz genug sein.

Unsere Kunden sind nicht in Social Media vertreten

Diese Aussage ist in fast allen Fällen ebenso falsch. Die meisten Menschen sind in einem sozialen Netzwerk angemeldet. Viele denken jedoch bei diesem Begriff nur an die Platzhirschen Facebook und Twitter. Es gibt jedoch noch viele weitere Netze im Netz, die viele unterschiedliche Interessengebiete bedienen. Mit einem geeigneten Social Media Monitoring ist es möglich, diese Menschen im Internet zu finden und so die richtige Zielgruppe zu bedienen. Wissen Sie, wo Ihre Kunden sind, dann können Sie diese auch umwerben und betreuen.
In Zukunft werden sich die Social Networks immer mehr in den Alltag der Menschen integrieren und es werden, sofern der Trend hin zum sozialen Netz weitergeht, viele Menschen in diesem Mikrokosmos angemeldet und aktiv sein. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Zielgruppe weiterhin wächst, sehr hoch ist. Zu groß sind die Chancen und Möglichkeiten, die hier geboten werden. Lassen Sie sich diese nicht entgehen.

Fazit

Es gibt viele Fehlannahmen, die in Unternehmen kursieren, wenn es um das Thema Social Media geht. Viele Manager und Unternehmens-Chefs sehen in diesen Kanälen keinen Sinn oder keine ausreichenden monetären Aussichten. Social Media funktioniert jedoch anders und die Bemühungen und Anstrengungen lassen sich oftmals nicht direkt in finanziellen Rückflüssen messen. Andere Faktoren, wie eine gesteigerte Kundenzufriedenheit und dadurch eine erhöhte Markentreue sind jedoch wichtig für moderne Unternehmen. Ein Auftritt in dieser neuen Form sozialer Interaktion ist für nahezu jedes Unternehmen ratsam und hilfreich. Sprechen Sie am besten mit einer guten Agentur, die Ihnen bei Ihrem Auftritt hilft.