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E-Mail-Einmaleins: Hochkonjunktur statt Sommerloch

Wie Sie mit wenigen Handgriffen aus dem vermeintlichen Sommerloch echte Kassenschlager zaubern und das Potenzial von E-Commerce deutlich steigern.
Mailjet | 05.06.2015
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Wenn im Sommer Reisewellen den Zug- und Autoverkehr bestimmen, Schwimmbad und Eiscafé Hochkonjunktur haben, fallen viele Online-Shop-Betreiber in das gefürchtete Sommerloch: Das bequeme Shoppen am heimischen Rechner wird eingetauscht durch einen gemütlichen Stadtbummel, was zu erheblichen Umsatzeinbußen der Händler führt. Um Kosten und Ressourcen zu sparen, senken viele Vermarkter ihre Marketingmaßnahmen. Ein großer Fehler! Denn gerade jetzt lässt sich mit wenigen Handgriffen und Know-how die Aufmerksamkeit der Kunden durch optimierte Mailings steigern. Wie das funktioniert, verrät Alexis Renard, CEO von Mailjet:

Passt sich die Betreffzeile dem jeweiligen Postfach-Format an?
Durchschnittlich 3 digitale Geräte benutzt jeder Deutsche im Alltag – der heimische Computer wurde abgelöst von Smartphone, Tablets und handlichen Laptops. Freies W-LAN und günstige Online-Tarife machen die Nutzung von Devices sehr attraktiv und ein Hauptgrund, warum E-Mails zunehmend unterwegs geöffnet, beantwortet oder weitergeleitet werden. Wird aber eine E-Mail nicht richtig angezeigt oder lässt sich gar nicht öffnen, sinken ihre Chancen automatisch um 75 Prozent, dass Empfänger versuchen, sie in einem anderen Format zu lesen. Um dies zu vermeiden, sollte vor dem Versand die Format-Kompatibilität auf den unterschiedlichen Vorschaubildschirmen, E-Mail-Clients und Browsern überprüft werden. Auch die gezielte Formulierung der Betreffzeile mit passenden Schlüsselwörtern, steigert die Click-through-Rate nachweislich. Wer zum Beispiel Promotion oder einen Wettbewerb betreibt, sollte dies auch klar zum Ausdruck bringen, denn besonders im Sommer fernab von Weihnachts- oder Feiertagsstress nehmen sich Kunden eher Zeit, daran teilzunehmen.

Ist Ihre Betreffzeile personalisiert?
Die persönliche Anrede des Empfängers gehört zu den Grundbausteinen eines erfolgreichen E-Mailings – doch auch eine personalisierte Betreffzeile birgt enormes Potential. Laut dem Adestra Report werden individualisierte Betreffe über 22 Prozent häufiger geöffnet als das herkömmliche Pendant. Aber Achtung: Eine Anrede über den Vornamen des Empfängers erzielt nur kurzzeitig eine höhere Aufmerksamkeit. Für einen wirklichen Aufmerksamkeitsboost im Sommerloch können weitere gespeicherte Kundendaten wie beispielsweise letzte Käufe oder Interaktionen sorgen, die weiterverarbeitet und in der jeweiligen Betreffzeile aufgegriffen werden.

Haben Sie auf geläufige Schreibfehler kontrolliert?
Es gibt diese Wörter, die zwar geläufig sind, aber gerne und oft falsch geschrieben werden: Ob sponsern, apropos, Fauxpas oder Stegreif – vertraut im Sprachgebrauch, aber durch neue Reformen nicht immer eindeutig in der Schreibweise. Wer zudem länger an einem Text gearbeitet hat, übersieht dann oft einfache Schreibfehler. Besonders mit sommerlicher Freizeit stechen kleine Unachtsamkeiten Empfängern gerne ins Auge. Eine verlässliche Hilfestellung bietet die automatische Rechtschreibprüfung, die bei Bedarf auf eine Vielzahl von Sprachen anwendbar ist. Auch das gegenseitige Korrekturlesen innerhalb des Teams kann letzte Zweifel und Fehler ausräumen. Für längere und kompliziertere Inhalte lohnt sich die Beauftragung eines Lektors, der auch bei schweißtreibenden Temperaturen mit geschultem Blick und Know-how bei aktueller Rechtschreibung und Grammatikregeln beliebte, aber auch versteckte Fehler findet.

Funktionieren alle gesetzten Links?
Besonders, wenn Konsumenten viel Freizeit haben, surfen sie gern von Seite zu Seite. Links sind dabei auch in E-Mails beliebte Wegweiser, um den Leser auf weitere Angebote aufmerksam zu machen oder ihn zum Besuch des Online-Shops oder der Webseite zu animieren. Funktionieren diese nicht, wird sich kaum ein Leser die Mühe machen, manuell die entsprechenden Seiten im Internet zu suchen. Daher es essentiell zu testen, ob alle im Text integrierten Links tatsächlich klickbar sind und zu den gewünschten Landing-Pages führen. Mit einfachen Shortcuts wie am Mac mit Command + W oder am PC mit Strg + W lassen sich die Tabs öffnen. Aber auch automatisch können Links mit Tools wie Litmus schnell und einfach überprüft werden. Diese Methode spart nicht nur Zeit, sondern in der Masse auch Kosten.

Wurde der E-Mail-Content getestet?
Erfahrende Marketing-Experten schätzen die Vorteile von A/B-Tests, um ihre Kampagnen optimal und zielorientiert auszurichten. Obwohl diese Tests schon mit wenig Aufwand zu nennenswerten Ergebnissen führen, wenden nur 44 Prozent der deutschen Marketing-Verantwortlichen diese Methode bei all ihren Kampagnen an. Für aussagekräftige Resultate genügt es bereits, kleinere Segmente der Kontaktliste zu prüfen. Besonders empfehlenswert sind Multivarianten-Tests: Einige Tests, wie zur Optimierung der Frequenz nehmen etwas mehr Zeit und Planung in Anspruch. Hingegen Varianten zur Platzierung und Gestaltung von Call-to-Action oder der Wirkung des Absenders als zum Beispiel Einzelperson oder Unternehmen wesentlich schneller zu Ergebnissen führen. Wie unterschiedlich Inhalte in wechselnden Situationen von den Empfängern wahrgenommen werden, zeigt ein Vergleich zwischen Alltag und Freizeit: Was im stressigen Berufsalltag schnell überlesen wird, findet an entspannten Urlaubstagen viel mehr Aufmerksamkeit.

Wird zur optimalen Tages- oder Wochenzeit versendet?
Wem die empfohlenen Frequenz-Tests zu aufwendig sind, kann wertvolle Rückschlüsse über das Öffnungs- und Leseverhalten seiner Empfänger auch aus den Analysedaten vergangener Kampagnen ziehen. Dies ist maßgeblich abhängig von Beruf- und Alltagsgewohnheiten der Leser. Professionelle E-Mail-Service-Provider bieten Analyse-Tools an, mit Hilfe derer sich die Aktiv-Zeiten der Empfänger filtern lassen. Mit der Auswertung dieser Daten lassen die Versende-Zeiten für alle Kundensegmente individuell anpassen, um eine maximale Öffnungs- und Klick-Rate zu erreichen.

Fazit:
Insbesondere in den Sommermonaten werden Marketingbudgets deutlich nach unten gefahren und für das Herbst- und Weihnachtsgeschäft aufgespart. Aber in dieser vermeintlich schwächeren Umsatzphasen lässt sich das Potential von E-Commerce-Angeboten mit einfachen Mitteln deutlich steigern. Wer jetzt seine E-Mail-Kampagnen optimiert und an das sommerliche Öffnungs- und Lese-Verhalten seiner Kunden anpasst, hat nicht nur sehr gute Chancen, langfristig seine Kundenbeziehungen zu stärken und die Umsätze anzukurbeln. Auch der Wettbewerb um Aufmerksamkeit kann viel leichter gewonnen werden.

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