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SMX 2016: Lernen, mit Machine Learning umzugehen

Besucherrekord bei Search Marketing Expo München. Machine Learning, User Experience und User Engagement waren die wichtigten Schlagwörter.
Rising Media Ltd | 24.03.2016
Machine Learning, User Experience und User Engagement sind die Schlagwörter des Suchmarketingfrühlings 2016: Auf der SMX München, die am vergangenen Freitagabend (18.03.2016) mit einem Besucherrekord zu Ende gegangen ist, kamen im ICM München über 1.300 Fachbesucher pro Tag zusammen. In rund 70 Sessions in sechs parallelen Vortragssträngen brachten sich Such- und Online-Marketer bei internationalen und nationalen Top-Experten auf den neuesten Wissensstand.

In seiner Eröffnungskeynote hob Rand Fishkin von Moz die Bedeutung lernender Algorithmen bei Google hervor. Das Artificial-Intelligence-Tool RankBrain helfe Google einzuordnen, wie Suchanfragen gemeint sind. Es werte aber auch aus, ob der Suchende die gewünschten Informationen gefunden habe. Damit könne von einem einheitlichen Google-Suchalgorithmus keine Rede mehr sein.

Der Suchmaschinengigant, so Fishkin, räume selbst ein, dass er nicht immer ganz verstehe, wie RankBrain seine Entscheidungen fällt. Klar sei aber, dass es mit der Einführung solcher selbstlernenden und sich erweiternden Algorithmen nicht mehr zielführend sei, möglichst viel und beliebigen Traffic auf seine Seite zu locken: Wenn Google-Nutzer die gefundene Seite sofort wieder verlassen und weitersuchen, wirke sich das negativ auf das Ranking aus. Ebenso würden lernende Algorithmen bei Facebook vorgehen. Rand Fishkin: „Wenn ich einen erfolgrreichen Post auf Facebook habe, fördert das die Anzeige meines nächsten Posts. Und umgekehrt.“ Heute sei also Interaktion mit den Anwendern („Engagement Reputation“) erfolgsentsccheidend, zum Beispiel die Verweildauer, Absprungrate und Seiten pro Session. Der Zurück-Button sei für das Suchmarketing ein gefährlicher Gegner, weshalb Rand Fishkin appellierte: „Fight bback against back!“

„Ignorieren ist Interaktion“
Um Multi-Channel-Marketing ging es in der zweiten Keynote der SMX, gehalten vom E-Mail-Marketing-Spezialisten Dela Quist, CEO von Alchemy Worx. Er lenkte den Blick dabei auf den Nutzer: „Omnichannel hat weniger mit den Channels zu tun, als mit dem Individuum. Es bedeutet, dem Kunden durch die Zeit zu folgen.“ Er warb dafür, nicht nur das Ende des Marketing Funnels im Blick zu halten, sondern auch den Anfang. Zentral sei, wie und warum der Kunde auf ein Angebot aufmerksam geworden ist: „Warum ist jemand überhaupt in den Laden gekommen?“ Wenn man von den Nutzern Kontaktdaten, insbesondere E-Mail-Adressen, erhält, solle man sie nutzen und sich nicht von niedrigen Öffnungsraten entmutigen lassen: „Auch Ignorieren ist eine Interaktion“. Anhand von Statistiken belegte er, wie stark auch ungeöffnete E-Mails die Empfänger beeinflussen.

Datenpool in hoher Qualität aufbauen und günstig retargeten
Auch der dritte Keynote-Sprecher Marty Weintraub, Gründer der Agentur aimClear, hob den Nutzen von stetiger Ansprache der eigenen Zielgruppe hervor. Facebook biete heute sehr gute Möglichkeiten, ganz gezielte Segmente auszuwählen und anzusprechen. Sehr nützlich sei es, Begriffe auszuschließen. Der Trick bestehe letztlich darin, einen hochwertigen Datenpool über teure Wege aufzubauen, etwa durch ein suchvolumenstarkes Keyword, und ihn anschließend über günstigere Wege wieder anzusprechen (Retargeting).

Über die praktische Umsetzung von Suchmarketingprojekten in ihren Unternehmen berichten darüber hinaus Unternehmen wie Air Berlin, Otto, Sixt und Zalando. Weitere Themen der Konferenz waren Mobile Search, Marketing Automatisierung, Content Marketing, Linkbuilding und Off-Page Audits sowie die SEO-Aspekte beim Relaunch von Webseiten. In einem Bootcamp konnten sich Neulinge der Branche für die aktuellen Herausforderungen fit machen. Im Rahmenprogramm gab es am Vortag der SMX ganztägige Workshops, abends die Verleihung des Deutschen Suchmarketingpreises SEMY bei einem Gala-Dinner sowie am zweiten Konferenztag abends das Zusammentreffen der In-house SEOs und die Networking-Party SMX After Dark im Parkcafé.

„Die SMX war phänomenal.“
Christi Olson, Search Evangelist, Bing Ads Microsoft, sagt: „Die SMX München 2016 war phänomenal. Es ist einmalig, wie Rising Media es schafft, relevante Inhalte für SEO und SEA in dieser Konferenz konzentriert anzubieten. Wir empfehlen den Besuch der SMX jedem, der sein Wissen über die Suche und Suchmarketing ausbauen möchte. An unserem Stand in der Ausstellung hatten wir viele gute Kontakte und konnten gute Diskussionen führen. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.“

Sandra Finlay, Konferenzdirektorin der SMX, kommentiert: „Erneut ist es uns in Zusammenarbeit mit dem Fachbeirat gelungen, ein hochwertiges, praxisorientiertes Programm anzubieten. Wir freuen uns sehr, dass die SMX immer mehr Besucher anzieht. Unsere Stellung als Leitkonferenz wollen wir nächstes Jahr mit der Jubiläumsausgabe, der zehnten SMX München, ausbauen.“

Die SMX richtet sich an Suchmarketing- und Online-Marketing-Experten aus Unternehmen, Agenturen und Medien sowie an Marketingverantwortliche. Die Besucher der diesjährigen Ausgabe kamen zu 82 Prozent aus Deutschland und zu 10 Prozent aus Österreich und der Schweiz. 21 Prozent kamen aus Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern, unter anderem aus führenden Unternehmen aus dem Finanzsektor, Handel, Reiseindustrie, Medien und Telekommunikation, sowie aus großen SEO- und SEA-Agenturen.

Nächste SMX München am 14. und 15. März 2017
Die SMX München 2017 wird am 14. und 15. März stattfinden. Wer sich jetzt schon sein Ticket sichern will, profitiert derzeit noch vom „Super Early Bird’ mit stark vergünstigten Eintrittspreisen. Details zu Programm und Preisen stehen ab Herbst 2016 auf http://smxmuenchen.de zur Verfügung.