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Bildbearbeitung für Marketer – Die Grundlagen

Die Erstellung von einfachen Bildmaterialien erfordert nicht unbedingt ein Programm für mehrere hundert Euro und einen Abschluss in Grafikdesign.
Lianatech GmbH | 07.09.2016
Ein Cover-Bild für Facebook, ein Profilbild für Twitter, Infografiken zur Unterstützung von Artikeln und Feiertagsgrüße an Kunden – Es findet sich immer mehr Bedarf für Bildbearbeitung und Grafiken im digitalen Marketing. Obwohl die größeren Arbeiten wie Kataloge und das Design von Kampagnen sowie Websites auch problemlos outgesourced werden können, ist das nicht mit allen Materialien möglich, die Bildbearbeitung brauchen.

Die Erstellung von einfachen Bildmaterialien erfordert nicht unbedingt ein Programm für mehrere hundert Euro und einen Abschluss in Grafikdesign. Am besten sollten zunächst die Fähigkeiten im Team festgestellt und die grafischen Bedürfnisse festgehalten werden: Wird Fotografie ausgelagert oder wird neben den grafischen Funktionen auch ein umfassendes Tool zur Bearbeitung von Fotos benötigt? Sind nur einfache Bilder geplant oder soll eine vielseitigere Gesamtheit aufgebaut werden?

Im Artikel finden Sie drei verschiedene Möglichkeiten zur Realisierung der Bildbearbeitung Inhouse:

1. Kostenlose Programme und Apps für Banner

Schwierigkeitsgrad: Leicht
Investition: Kostenlos oder niedrig
Vielseitigkeit: Einfach

Das Internet läuft mit zunächst kostenlosen, aber für einfache Grafiken geeigneten Programmen und Browser-basierten Anwendungen über. Oft ist für diese Programme auch eine kostenpflichtige, erweiterte Version verfügbar. Für einfache Grafikbedürfnisse wie das Hinzufügen von Texten oder das Beschneiden von Bildern eignen sich die kostenlosen Versionen oft ausgezeichnet.

Die Nachbearbeitungsmöglichkeiten von Fotos sind oft begrenzt oder gar nicht enthalten, wenn aber professionelle Fotos oder eine umfassende Fotodatenbank genutzt wird, müssen Fotos meistens gar nicht nachbearbeitet werden. Für Social Media Bilder und Grafiken in Newslettern reichen einfache Text- und Bildelemente sowie Erweiterungen.

Die Nutzung von verschiedenen Fonts kann in diesen Anwendungen auch begrenzt sein, weswegen sie den Bedürfnissen von Unternehmen, deren grafisches Image aus anderen als normalen Schriftarten besteht, nicht entsprechen können.

Auch für Smartphones können unzählige kostenlose Applikationen gefunden werden, mit denen einfache Grafiken und Texte hinzugefügt werden können. Wenn im Unternehmen vor allem Handys für die Aktualisierung von Inhalten genutzt werden, können diese mobilen Apps eine einfache und schnelle Möglichkeit zur Bildbearbeitung darstellen.

Beispiele: Canva, Pablo, Picmonkey

2. Kostenlose Bildbearbeitungs- und Grafikprogramme (Open Source)

Schwierigkeitsgrad: Mittel
Investition: Kostenlos
Vielseitigkeit: Gut

Wenn die Bedürfnisse in der Bildbearbeitung und den Grafiken größer sind, die finanziellen Ressourcen aber klein, stehen Unternehmen auch umfassendere kostenlose Open Source Programme zur Verfügung. Diese Programme erfordern oft etwas mehr Übung und auch Kenntnisse der Branche, mit ihnen können jedoch auch vielseitigere Ergebnisse erreicht werden. Wenn Fotos vom Unternehmen selbst aufgenommen werden, bieten diese Programme auch entsprechende Möglichkeiten zur Nachbearbeitung der Fotografien.

Das bekannteste Open Source Bearbeitungsprogramm GIMP ist sehr vielseitig und effektiv sowohl im Bereich der Bildbearbeitung als auch bei der Erstellung von einfachen Grafiken. Inkscape ist wiederum ein Programm, dass sich eher auf Vektorgrafiken spezialisiert hat. Mit Inkscape können vielseitigere Vektorgrafiken erstellt werden als mit GIMP.

GIMP, Inkscape und mögliche andere kostenlose Anwendungen können effektive Bildbearbeitungs- und Grafikprogramme darstellen, können aber auch für Mitarbeiter, die andere Programme wie zum Beispiel die Bildbearbeitungssysteme von Adobe gewöhnt sind, schwierig zu erlernen sein. Es sind oft die gleichen Funktionen wie in den professionellen Programmen zu finden, jedoch sind das User Interface und die Shortcuts unterschiedlich. Für die kostenlosen Programme finden sich aber oft gute und umfassende Anleitungen und Videotutorials zum Beispiel auf Youtube.

Obwohl die kostenlosen Programme relativ vielseitig sind, sollte nicht vergessen werden, dass sie nicht immer problemlos zusammen arbeiten oder die gleichen Synergien haben wie zum Beispiel Anwendungen vom gleichen Anbieter.

Beispiele: GIMP, Inkscape

3. Professionelle Programme

Schwierigkeitsgrad: Mittel
Investition: Mittel oder groß
Vielseitigkeit: Ausgezeichnet

Wenn im Team ein Experte arbeitet und spektakuläre Ergebnisse veröffentlicht werden sollen, kann ein professionelles Bildbearbeitungsprogramm eine gute Investition darstellen. Auch wenn mit kostenlosen Programmen hochwertige Designs erstellt werden können, sind in den kostenpflichtigen Versionen oft mehr Funktionen und Möglichkeiten zu finden. Außerdem bietet die Verbindung verschiedener Anwendungen des gleichen Anbieters viele Möglichkeiten für Unternehmen.

Heute erfordern auch professionelle Programme nicht mehr unbedingt riesige Investitionen, zum Beispiel ist Photoshop im günstigsten Fall schon für einen monatlichen Preis von 13 Euro erhältlich und die gesamte Adobe Creative Cloud kostet weniger als 70 Euro pro Monat. Kostenpflichtige Bildbearbeitungsprogramme unterstützen oft auch mehr Dateiformate wie zum Beispiel die raw-Dateien der Kameras und bieten technischen Support an.

Wenn keiner im Unternehmen die nötigen Kenntnisse besitzt oder die Kenntnisse aufgefrischt werden müssen, finden sich vielseitige Unterrichtsmaterialien im Internet zum Beispiel in Form von Youtube-Tutorials. Außerdem bieten viele Kommunikationsagenturen, Gewerkschaften und Berufs- sowie Volkshochschulen Kurse für Bildbearbeitung, Grafiken und Fotografie an. Investitionen in das Können der Mitarbeiter ist immer eine Investition in die Zukunft.

Photoshop reicht nicht für die Erstellung aller Marketingmaterialien. Für die Bildbearbeitung oder einfache Coverbilder und Banner ist es ideal, aber umfassendere Materialien wie Kataloge, Werbeanzeigen in Magazinen oder visuelle Elemente für Kampagnen verlangen häufig auf Design und Grafiken konzentrierte Programme, um ein hochwertiges Ergebnis zu erreichen.

Wenn das Unternehmen bereits ein Bildbearbeitungsprogramm nutzt, lohnt es sich, ein Grafikprogramm vom gleichen Anbieter zu kaufen. Dann sind die Dateiformate konsistent und die Arbeit kann nahtlos vorangehen.

Beispiele: Adobes CC-Programme (Photoshop, Lightroom, InDesign), Paint Shop Pro, Corel Draw

10 Schritte für den Anfang: Photoshops wichtigste Tools

Photoshop ist das im Allgemeinen bekannteste und umfassendste Bildbearbeitungs- und Grafikprogramm. Obwohl die Wurzeln des Programms in der Bearbeitung von Fotos liegen, wurden im Laufe der Jahre immer mehr Funktionen für Grafiken hinzugefügt, wodurch alle Dateien für das digitale Image des Unternehmen damit verwaltet werden können. Die wichtigsten Photoshop Tools für das digitale Marketing sind:

1. Zuschneiden (Crop Tool)
Mit diesem Tool können Bilder auf eine bestimmte Größe zugeschnitten werden. Entweder das Seitenverhältnis oder die endgültige Bildgröße in Pixel oder Zentimetern sowie die Resolution können fertig festgelegt werden. Es ist zudem möglich, die Größe und Resolution eines anderen Bildes zu kopieren, indem die Front Image-Option gewählt und das zweite Bild entsprechend der gleichen Spezifikationen entsprechend zugeschnitten wird. Außerdem können die gebräuchlichsten Größen gespeichert werden.

2. Bildgröße (Image Size)
Das Crop Tool geht bei der Bearbeitung der Größe nicht immer schonend mit den Bildern um, besonders wenn eine starke Änderung durchgeführt wird. Deswegen ist es manchmal nötig, ein anderes Tool für die Anpassung der Größe zu verwenden. Mit dem Tool können verschiedene Parameter festgelegt werden, aufgrund derer die Bildgröße angepasst wird, damit das Endergebnis sauberer aussieht.

3. Text Tool (Type Tool)
Das Hinzufügen von Text zu Bildern ist besonders im Marketing wichtig. Mit dem Text Tool können die Bilder mit Texten in verschiedenen Farben und allen auf dem Computer installierten Fonts ergänzt werden.

4. Auswahltools (Marquee Tools)
Mit dem rechteckigen und elliptischen Auswahltool kann ein Bereich im Bild gewählt und zum Beispiel die Visibilität des Bildes oder des Filters vom Bild beschränkt oder eine farbige Oberfläche in der jeweiligen Form erstellt werden. Die Auswahl kann auch mit den Einstellungen des Auswahltools oder durch die Nutzung des Refine Mask-Tools bearbeitet werden.

5. Vektorgrafik (Shape Tools)
Verschiedene Boxen, Bälle und andere Formen bringen einen Mehrwert in einfache Bilder. Fertige Vektorgrafiken werden in einer Symbolleiste angezeigt. Neben den grundlegenden Formen (Ellipsen, Rechtecke, Polygone, Linien) stehen auch vielseitigere Formen zur Verfügung. Dazu gehören unter anderem Pfeile, Herzen, Pfoten und das Copyright-Symbol.

6. Helligkeitsraten (Level)
Mit dem Level-Tool kann die Helligkeit von Bildern leicht in die gewünschte Richtung angepasst werden. Zu schattige Bilder können aufgehellt oder zu hohe Helligkeit reduziert werden. Das Aufhellen und Abdunkeln von Fotos im Jpeg-Format kann jedoch unmöglich sein. Um alle vielseitigen Einstellungen nutzen zu können, sollten die Bilder im raw-Format aufgenommen werden.

7. Farbausgleich (Color Balance)
Wenn mit den Farben des Bildes etwas nicht stimmt oder der Farbstil in eine bestimmte Richtung verändert werden soll, ist das Color Balance-Tool hilfreich. Damit kann die Farbpalette in die gewünschte Richtung gedreht werden.

8. Masken (Layer Mask)
Soll von einer bestimmten Ebene nur ein Teil sichtbar sein? Nutzen Sie eine Maske auf der Ebene, damit nur die Teile auf Weiß in der Maske gesehen werden können. So können zum Beispiel leicht Menschen oder Hintergrundobjekte entfernt werden, ohne die Originalbildinformationen zu verändern.

9. Stile (Layer Styles)
Schatten, verschiedenfarbige Ränder, Farbverläufe und externe Glanzstile können mit Layer Styles realisiert werden. Durch einen Doppelklick auf die gewünschte Ebene am rechten Rand wird die Stilansicht sichtbar. Jeder Stil hat sein eigenes Bearbeitungsfenster. Zu starke Effekte können aber billig und amateurhaft aussehen – deswegen sollten sie mit Vorsicht genutzt werden.

10. Stempeltool (Clone Stamp Tool)
Wenn ein kleines Element im Bild wie zum Beispiel ein Nagel in der Wand oder ein Fleck auf dem Shirt bearbeitet werden soll, können diese mit dem Clone Stamp Tool entfernt werden. Ein Teil des Bildes kann durch das Drücken des Alt-Buttons gewählt und an eine andere Stelle kopiert werden. Dieses Tool sollte aber mit Vorsicht genutzt werden, weil seine Verwendung besonders in lebendigeren Hintergründen schnell erkannt werden kann.

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