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Redaktion - Auf vieles ist zu achten

Chefredakteur im Urlaub, Stellvertreter im Urlaub – und wer macht nun wie die Redaktion? Ein Redaktionsleitfaden kann unterstützen.
Gabriele Braun | 08.05.2019
Redaktion - Auf vieles ist zu achten © fotolia / Robert Kneschke
 
Irgendwie ist in diesem Jahr die Urlaubsplanung nicht ganz optimal verlaufen. Der Chefredakteur ist im Urlaub, der Stellvertreter auch und es muss eine Vertretung gesucht werden. Doch auf was soll der/die Mitarbeiter/in achten? Neben der Einarbeitung kann eine Checkliste unterstützen. Dienlich ist solch eine Liste sicherlich auch für Blogbetreiber und andere redaktionelle Abteilungen.

1. Das A und O: Hochwertige Inhalte


Grundlage für jede gute Website sind hochwertige Inhalte. Deshalb sollte eine gute Qualität der Texte gerade bei redaktionellen Webseiten die erste Regel sein. Sie überzeugen die Leser und wirken sich zusätzlich auf das Ranking in Suchmaschinen positiv aus.

2. Prozesse und Zuständigkeiten dokumentieren


Welche Schritte durchlaufen die Publikation eines Beitrages von der Planung bis zur Veröffentlichung? Welche Themen sollen behandelt werden? In welcher Form soll der Beitrag veröffentlicht werden – als Fachartikel, als Glossar, in Interviewform? Wie lang kann ein Beitrag werden? In einem Redaktionsleitfaden werden die Prozesse beschrieben sowie klare Richtlinien und die jeweiligen Ansprechpartner benannt.


3. Beiträge auswählen


Täglich erhalten Fachredaktionen von Autoren, Unternehmen und Presseagenturen zahlreiche Pressemeldungen, Fachartikel und Interviewanfragen zugeschickt. Sind diese für die Leser interessant? Oder sind diese zu werblich? Welche Kriterien führen zu einer Veröffentlichung? Im Redaktionsleitfaden sollten die Kriterien für die Auswahl dokumentiert sein.


4. Ein guter Text


Sind die Texte für die Zielgruppe relevant? Soll der Beitrag verkaufen oder soll er ein Ratgeber sein? Ist der Schreibstil verständlich und der Text gut strukturiert? Gibt es Zwischenüberschriften? Ist die Rechtschreibung korrekt? Ist die sprachliche Konsistenz gewährleistet (nach Duden, Wikipedia?), denn jeder Redakteur schreibt anders. Stimmt die Grammatik? Wie wird mit Abkürzungen (z.B., u.a., etc) verfahren? Mit bis zu wie viel Buchstaben wird mit Versalien gearbeitet? Machen Titel und Teaser die Leser neugierig? Soll es eine Kurzzusammenfassung geben? Eine Menge Fragen, die der Redaktionsleitfaden beantworten sollte.


5. Auswahl der Bilder


Ein Bild sagt mehr als tausend Worte und gibt dem Leser einen ersten Hinweis, um was es im Text geht. Bilddatenbanken können bei der Auswahl unterstützen. Die Angabe der Bildquelle darf nicht vergessen werden. Eine Liste der wichtigsten Bildagenturen finden Sie hier:
https://www.marketing-boerse.de/marktuebersicht/details/1543-bildagenturen/54062


6. Redaktionssystem gibt die Struktur


Optimal ist, wenn im Redaktionssystem schon die Struktur vorgegeben ist. Auf der marketing-BÖRSE gibt es Titel, Teaser und der Text. Der Text kann mit Zwischenüberschriften versehen werden, die entweder mit einem „h2“ (Suchmaschinenrelevant) oder „fett“ herausgehoben werden können. Auch kann „kursiv“ gewählt werden. Der Autor ist zu nennen und das Datum der Veröffentlichung. Andere Redaktionssysteme bieten sicherlich weitere Funktionen an.


7. Interessante Beiträge für Social Media


Auf welchen Plattformen sollen die Beiträge veröffentlicht werden? Nur auf der Website oder auch in sozialen Medien? Werden alle Beiträge auf Facebook, LinkedIn, XING und weiteren Plattformen veröffentlicht oder nur eine bestimmte Auswahl? Wie wird veröffentlicht - händisch oder mit einem RSS-Feed oder mit einer weiteren Software? Die notwendigen Schritte und alle redaktionellen Kriterien sollten im Redaktionsleitfaden dokumentiert werden.

Wir arbeiten zum Beispiel über einen RSS-Feed, mit Ausnahme von Twitter. Hier arbeiten wir mit Hashtags, also können wir hier nicht den RSS-Feed benutzen. Bei der Eingabe muss geprüft werden, welche Hashtags verwendet werden können.


8. Auswahl der Beiträge für den Newsletter


Gute Beiträge werden auch im Newsletter veröffentlicht. Wie ist dieser aufgebaut - hat er 5, 7 oder 20 Beiträge, sind die Beiträge mit Bild oder ohne Bild? Können die Beiträge einfach aus dem Redaktionssystem an die Newsletter-Empfänger verschickt werden? Auch die Erstellung des Newsletters sollte dokumentiert werden.
Wir versenden Freitags unseren wöchentlichen Newsletter mit den besten Beiträgen der Woche. Eine HTML-Vorlage liegt bereit und muss noch mit den neuen Beiträgen versehen werden, das wird per Klick über ein RSS-Feed erledigt.

9. Zugangsdaten zu den verschiedenen Portalen


Werden Zugangsdaten für bestimmt Portale und Programme benötigt? Dann sollten diese für die zuständigen Mitarbeiter im Leitfaden dokumentiert werden.

10. Qualitätssicherung


Die Qualitätssicherung stellt sicher, dass die benannten Qualitätsanforderungen alle erfüllt sind. Um dies zu gewährleisten, ist ein Verantwortlicher zu benennen, der regelmäßig die Website und das Angebot prüft und eventuell weitere Maßnahmen ergreift.

Diese Liste soll einen ersten Anhaltspunkt der Arbeiten aufzeigen und ist nicht vollständig. Was der Chefredakteur und sein Stellvertreter mit X Jahren Erfahrung mit links machen, ist für die/den neue/n Mitarbeiter/in eine Herausforderung. Gut, dass sowieso Ferienzeit ist und viele im Urlaub sind. Auch können über WhatsApp oder per Telefon Fragen geklärt werden.
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Über Gabriele Braun

Gabriele Braun ist Geschäftsführerin des Dienstleisterverzeichnisses marketing-BÖRSE GmbH.