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Trotz Hyperlife noch Hemmungen: So stehen die Deutschen zu Technologie im Alltag

Ein anderes Bild könnte sich zukünftig durch die Corona-Pandemie ergeben.
© freepik
 

Künstliche Intelligenz, virtuelle Realitäten und digitale Assistenten: Technologie treibt den Wandel in fast allen Bereichen des Lebens voran. Technologien wie diese müssen im Alltag der Verbraucher ankommen, die Integration ist aber mit Herausforderungen in vier Bereichen verbunden: Verfügbarkeit (Inclusion), Anwendbarkeit (Participation), Transparenz (Transparency), Vertrauen (Trust). Eine Studie des globalen Mess- und Datenanalyse-Unternehmens Nielsen, bei der im ersten Quartal 2019 30.000 Menschen weltweit und 500 darunter aus Deutschland befragt wurden, zeigt: 

  • Willkommen im Hyperlife: Fast jeder zweite Deutsche (48 Prozent) gibt an, dass sein Leben komplexer und geschäftiger wird. Im globalen Durchschnitt sagen das 64 Prozent.

  • Macht Technik das Leben wirklich leichter? Gleichzeitig glaubt ebenfalls nur jeder zweite Verbraucher hierzulande, dass Technologien wie künstliche Intelligenz, Virtual Reality und Co. das Leben in den kommenden zwei Jahren wirklich leichter machen. Der globale Durchschnitt ist dem technologischen Wandel gegenüber deutlich optimistischer eingestellt (global 75 Prozent).

  • Deutsche stehen Technologien skeptisch gegenüber: Deutschland gehört im globalen Vergleich zu den Ländern, die sich am wenigsten vorstellen können, Technologien wie beispielsweise Drohnen, Augmented Reality oder autonome Autos zu nutzen.

  1. Autonomes Fahren: Auch wenn Deutschland als Auto-Nation gilt, geben 63 Prozent an, dass sie sich nicht vorstellen können, in den kommenden zwei Jahren autonom fahrende Autos zu nutzen (willing to use: 29 Prozent).
  2. AR / VR: Mehr als die Hälfte der Deutschen (57 Prozent) sagen, dass sie in den kommenden zwei Jahren auf Augmented Reality und Virtual Reality verzichten wollen (willing to use: 25 Prozent).
  3. Virtuelle Assistenten: Mehr als zwei von drei Bundesbürgern (64 Prozent) gibt an, dass er in den kommenden zwei Jahren nicht dazu bereit ist Alexa, Siri und Co. zu nutzen (willing to use: 13 Prozent).
  4. Drohnenlieferung: Lieferungen aus der Luft stehen die Deutschen skeptisch gegenüber. 64 Prozent können sich nicht vorstellen, diese Lieferoption in den kommenden zwei Jahren in Anspruch zu nehmen (willing to use: 25 Prozent).
  5. Digitale Währung: Fast drei von vier Deutschen sind in den kommenden zwei Jahren nicht dazu bereit digitale Währungen zu nutzen (73 Prozent, willing to use: 16 Prozent).
  6. Implantierte Mikrochips als Zahlungsmittel: 70 Prozent der Deutschen und damit eine klare Mehrheit sind in den kommenden zwei Jahren nicht dazu bereit implantierte Mikrochips etwa als Zahlungsmittel zu nutzen (willing to use: 13 Prozent).

  • Nachhaltige Technologien punkten bei den Deutschen: Auch wenn die Deutschen Technologien skeptisch gegenüberstehen, sieht es anders aus, wenn es um Technologien geht, die mit erneuerbaren Energien angetrieben werden. Die Hälfte der Verbraucher hierzulande möchte Technologien mit erneuerbaren Energien in den kommenden zwei Jahren nutzen (not willing: 37 Prozent).

  • Transparenz für Implementierung nötig: Dass die Deutschen nachhaltigen Technologien weniger skeptisch gegenüber stehen, zeigt: Vertrauen spielt eine große Rolle für die Verbraucher, damit neue Technologien einen festen Platz in ihrem Alltag erhalten. Dazu gehört auch das Thema Datensicherheit. Aktuell gehen 40 Prozent der Deutschen davon aus, dass ihre Daten online missbraucht werden. Global sind es sogar 42 Prozent.

Einschätzungen von Jens Ohlig, Geschäftsführer Nielsen DACH: 

  • „Moderne Technologien haben noch keinen festen Platz im Alltag der Deutschen. Dafür müssen sie Hürden wie Transparenz und Vertrauen bei den Verbrauchern erst noch überwinden“, sagt Jens Ohlig, Vorsitzender der Geschäftsführung von Nielsen DACH.

  • „Auch wenn sich schon viel getan hat: In Deutschland ist Technologie lange noch kein Mainstream. In anderen Ländern sieht das anders aus“, sagt Jens Ohlig, Vorsitzender der Geschäftsführung von Nielsen DACH.

  • „Wenn es immer mehr technische Anwendungen gibt, die sich auf Daten und künstliche Intelligenz stützen, müssen Unternehmen künftig stärker Bedingungen für die gemeinsame Nutzung von Daten festlegen. Nur so können die Bedenken der Verbraucher abgebaut werden“, sagt Jens Ohlig, Vorsitzender der Geschäftsführung von Nielsen DACH.

  • „Da neue Technologien eine zentrale Grundlage für Innovationen und bessere Produkte sind, hängt von ihnen hierzulande auch der künftige Wohlstand ab. Die Akzeptanz von Technik und insbesondere der Digitalisierung durch die Bevölkerung hat dabei eine sehr hohe Relevanz“, sagt Jens Ohlig, Vorsitzender der Geschäftsführung von Nielsen DACH.