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Webtracking: Tipps für den Umstieg auf Google Analytics 4

Spätestens, wenn zum 1. Juli 2023 Universal Analytics abgeschaltet wird, brauchen Web-Analysten ein neues Tool.
rekordmarke | 30.03.2022
Webtracking: Tipps für den Umstieg auf Google Analytics 4 © freepik / diloka107
 

Bereits jetzt empfiehlt Google den Einsatz des Nachfolgers Google Analytics 4. Auch die Digitalagentur rekordmarke rät zum frühzeitigen Umstieg. Dadurch können Anwenderinnen und Anwender das neue System kennenlernen, eventuelle Alternativen überprüfen und sich eine Datenbasis aufbauen. Die Online Marketing Experten haben Tipps zusammengestellt, was jetzt zu beachten ist. 

„Google Analytics 4 unterscheidet sich von seinem Vorgänger vor allem dadurch, dass die Datenerhebung von Hits auf Events umgestellt wird, um Website-Traffic plattformübergreifend auswerten zu können. Zudem hebt Google die KI-gestützte Analyse- und Datenerhebungsfunktionen als Verbesserung hervor“, erklärt Anna Christina Harms, Web-Analystin bei rekordmarke. „Allerdings ergeben sich durch den Umstieg auch kritische Punkte. So lassen sich z.B. historische Daten von Universal Analytics nicht ins neue Modell übertragen. Das veränderte Interface erfordert zudem eine völlig neue Denkweise bei der Erhebung und Auswertung der Daten.“

Tipp 1: Parallelbetrieb von Universal und Google Analytics 4 einrichten

Wer schon jetzt damit anfängt, beide Versionen parallel zu betreiben, ist gut auf den späteren Umstieg vorbereitet. So können in Google Analytics 4 bereits ein Jahr lang Daten gesammelt und ausgewertet werden. Die historischen Daten aus Universal Analytics stehen bis zum endgültigen Umstieg auch weiterhin zur Verfügung. Durch den Parallelbetrieb entsteht zudem ein Gefühl für die Unterschiede, z.B. bei Nutzerzahlen und Werten. So rückt beispielsweise an die Stelle der Absprungrate künftig die Engagement Rate, da Google Analytics das Engagement der Nutzer in den Fokus stellt.

Tipp 2: Die Chance für einen sauberen Start nutzen

Der Wechsel bietet auch eine gute Gelegenheit, das bisherige Tracking-Konzept gründlich zu überprüfen und auf aktuelle Bedürfnisse anzupassen. Dabei helfen u.a. folgende Fragen:

  • Gibt es neue Events, die bisher noch nicht getrackt wurden?
  • Welche Events werden getrackt, obwohl sie nicht mehr benötigt werden?
  • Haben sich Link-Strukturen auf der Website geändert, die noch nicht im Tag-Manager abgefragt werden?
  • Werden weiterhin alle Events als Custom Events im Tag Manager benötigt?

Tipp 3: Alternativen überprüfen

Google Analytics 4 ist darauf ausgelegt, sich nahtlos in den Google-Kosmos zu integrieren. Bereits jetzt läuft die Interaktion mit Tools wie Search Console, Ads und Tag Manager. Zudem besteht die Chance, dass kritische Punkte und Bugs im Laufe des Jahres noch überarbeitet werden. Allerdings ist noch ungeklärt, wie Google das Thema Datenschutzgrundverordnung integriert. Auch das Ende der 3rd Party Cookies wird von vielen Anwendern kritisch gesehen. Wer daher eine Alternative zu Google Analytics 4 sucht, findet kostenpflichtige Alternativen wie z.B. Matomo (vormals Piwik) und Adobe Analytics. Auch hier gilt es gründlich zu überprüfen, ob diese Tools für die eigenen Anforderungen optimal sind.

„Spätestens mit der Abschaltung von Universal im Juli 2023 sind Website-Betreiber gefordert, ihre Analyse zu hinterfragen“, erklärt Anna Christina Harms. „Wer sich bereits jetzt damit auseinandersetzt, ist gut vorbereitet und kann zugleich die Chance auf einen Frühjahrsputz bei seinem Tracking-Konzept nutzen.“