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Fireside Chat: Fraud am Black Friday – Umsatz machen, nicht Verluste

Konrad Kreid | 24.10.2019 14:00
Peter Sakal (TÜV SÜD Sec-IT), Konrad Kreid (Blackfridaysale.de), Fabian Spielberger (Pepper Media Holding GmbH)
Die unterschiedlichen Maschen von Betrügern zu durchschauen, ist für Online-Händler nicht immer einfach und Internet-Betrüger haben gerade in einkaufsintensiven Zeiten ein leichtes Spiel. Das Bundeskriminalamt (BK) warnt daher Händler seit Jahren beispielsweise im Vorfeld des Black Friday, Cyber Monday und des Weihnachtsgeschäfts zur Vorsicht. Denn die Anzahl von Bestellbetrügereien ist in den vergangenen Jahren explosionsartig in die Höhe geschnellt – und wenn es aufgrund von Betrug zu Zahlungsausfällen kommt, entstehen für Händler oft hohe Kosten. In vielen Fällen könnten Betrugsfälle jedoch verhindert werden, wenn Auffälligkeiten der Bestellung oder beim Bestellprozess rechtzeitig erkannt worden wären.

In dieser Diskussion erfahren Sie in der Kontroverse von TÜV Süd sowie den beiden Shoppingportalen BlackfridaySales und mydealz, wie sich Händler vor betrügerischen Käufern schützen und dennoch die Cyberweek als Umsatzboost nutzen können.

Statement von Peter Sakal (TÜV SÜD Sec-IT)

„Der Black Friday leitet mittlerweile nicht nur in den USA das Weihnachtsgeschäft ein, sondern zählt auch in Deutschland zu den umsatzstärksten Tagen im deutschen Handel – sowohl stationär als auch online. 6 von 10 Deutschen kaufen an diesem Tag ein.

Schnäppchenjäger haben Aussicht auch starke Rabatte – deshalb sollten Verbraucher beim Onlineshopping in solchen Situationen besonders aufmerksam sein, um keinen Shopping-Albtraum zu erleben.

Denn auch für Betrüger und Cyber-Kriminelle sind solche besonderen Verkaufsaktionen ein geradezu paradiesisches Geschäft. Wenn sich die Einkäufer im Schnäppchenfieber befinden, lassen sich kriminelle Aktivitäten besonders gut platzieren. Aber auch die IT-Systeme und Zahlungskomponenten der Händler selbst sind im Fokus der Angreifer. Phishing Mails und das Abfangen von Zahlungsdaten sind Beispiele für vielversprechende Angriffe.

Als Shop-Betreiber ist es wichtig, Risiken präventiv, durch ganzheitliche Cybersecurity-Maßnahmen und Überprüfungen des Onlineshops durch Cyber-Security Experten zu minimieren. Die Sensibilisierung der Mitarbeiter hinsichtlich spezifischer Risiken ist neben den technischen Maßnahmen entscheidend. Shop-Betreiber sollten auf Online-Gütesiegel wie s@ferShopping setzen, welche bei den Deutschen ein hohes Vertrauen genießen, um ihren Kunden ein entspanntes Einkaufserlebnis bieten zu können.„

Statement von Fabian Spielberger (Pepper Media)

Der Black Friday hat sich seit seinem Start in Deutschland im Jahr 2007 zum vielleicht wichtigsten, dezentralen Verkaufsevent des deutschen Online-Handels entwickelt – mit einer großen Öffentlichkeit und Nachfrage und einem Umsatzvolumen von rund zwei Milliarden Euro, aber auch mit einigen schwarzen Schafen, die vor allem in den letzten Jahren aktiv geworden sind. Um den Black Friday und die gesamte Cyber Week erfolgreich zu gestalten, ist es für Händler besonders wichtig, die gängigen Tricks von betrügerischen Käufern und fragwürdigen Plattformen zu kennen.