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Kein smarter Fußball zur WM!

IT-Entwickler-Konferenz Developer Week zum Thema "Smart-TV".
Smartes Fernsehen zur Fußball-Weltmeisterschaft? Fehlanzeige! Während unsere Umwelt immer digitaler und elektronische Geräte immer smarter werden, herrscht beim Thema Fernsehen Stillstand. Smartes, interaktives Fernsehen gibt es nicht. Da hilft auch ein mediales Großereignis wie die WM in Brasilien nicht weiter – obwohl viele zu diesem Anlass auf eine Weiterentwicklung gehofft hatten. Die IT-Entwicklerkonferenz Developer Week 2014 leistet Aufklärungsarbeit und zeigt was TV heute kann, was eigentlich technisch möglich wäre und erklärt, warum wir wohl noch eine ganze Weile auf smartes Fernsehen warten müssen.

TV-Geräte werden immer leistungsfähiger, größer und besser. Das TV-Erlebnis selbst hat sich aber seit seiner Erfindung kaum verändert. „Während die Menschen im sogenannten Mitmach-Web rege Kommentare posten, Produkt-Bewertungen abgeben, sich mit virtuell Gleichgesinnten verbinden und natürlich in jeder Lebenslage einkaufen, Infos einholen und kommunizieren können, herrscht in Sachen Fernsehen seit jeher Passivität“, kommentiert Florian Bender, Leiter der DWX Developer Week 2014 und Kenner der IT-Entwickler-Szene. Interaktion, zweidimensionale Kommunikation sucht man dort vergeblich.

„Es liegt nicht an fehlenden Ideen oder technischen Machbarkeiten, dass hier nichts passiert“, erklärt Tam Hanna, Software-Experte und Autor zahlreicher Publikationen zum Thema Software-Entwicklung. „Staatliche Reglementierungen und Unsicherheit seitens der Hersteller sind verantwortlich für die geringe Innovationsfreudigkeit“. Wie dünn gesät die smarten Anwendungen auf heutigen deutschen TVs zu finden sind und welche Anwendungen rein technisch möglich wären, zeigt folgende Übersicht:

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Während Koreanische Fußballfans zur WM also beispielsweise Ticker-Apps auf dem TV nutzen und damit interaktive Zusatzinformationen zur Mannschaft, zu Spielern etc. in einem eingeblendeten Streifen unter dem Livebild einsehen können, müssen Fußballfans hierzulande darauf verzichten. Spielstände und Hintergrundinfos auf Knopfdruck, Votings über Facebook in Echtzeit auf dem TV-Screen, Einkauf von Merchandising-Produkten und Sportwetten während des Spiels wären weitere Anwendungsbeispiele für ein smartes Fußball-Erlebnis.

In Deutschland sind solche Apps bzw. Anwendungen wegen der Werbezeitenbeschränkung durch die TV-Richtlinien der Bundesregierung schwierig. Für die Abrufdienste gelten zwar wesentlich weniger Regelungen als für die 'traditionellen Fernsehdienste'. Dennoch gilt auch hier ein Totalverbot für Themenplatzierungen und ein grundsätzliches Verbot von Produktplatzierungen. Kommerzielle Smart-TV Apps wie Sportwetten zur Fußball-WM oder eine begleitende Shopping-App für Fanartikel sind Zukunftsmusik, auf die fußballbegeisterte Konsumenten in Deutschland wohl noch warten müssen.



Über die Developer Week (DWX)

Die Developer Week (DWX), www.developer-week.de, ist eine der größten unabhängigen Entwicklerkonferenzen Europas mit über 250 Sessions, mehr als 150 Referenten und einer Ausstellung mit mehr als 40 Partnern. Die nächste DWX findet vom 14. bis 17. Juli 2014 in Nürnberg statt. Die DWX ist eine Marke des Medien- und Weiterbildungsunternehmens Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, München. Das Unternehmen bedient mit der DWX, diversen Fachkongressen, Webinaren und Trainings, der Webseite webundmobile.de und dotnetpro.de, der Fachzeitschriften web & mobile developer und dotnetpro, mit eBooks, und Apps die Zielgruppe der Software-Entwickler mit profundem Fachwissen, topaktuellen News und wichtigen Kontakten.