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DDV zur Stichprobe "kostenlose Warteschleife": Vorgaben weitgehend umgesetzt

Nach dem geänderten Telekommunikationsgesetz müssen Warteschleifen oder Bandansagen seit 1. Juni kostenfrei sein.
Einer Stichprobe der Stiftung Warentest zufolge haben 94 Prozent von 171 geprüften Unternehmen die neuen Vorgaben zur kostenlosen Warteschleife bei Service-Hotlines bereits umgesetzt. Nach dem geänderten Telekommunikationsgesetz müssen Warteschleifen oder Bandansagen, u. a. bei 01805er- oder 0 900er-Rufnummern seit 1. Juni kostenfrei sein. Die Stiftung Warentest hatte ihre Stichprobe bereits ab dem 3. Juni durchgeführt.

"94 Prozent der geprüften Unternehmen haben so kurze Zeit nach Einführung den Test erfolgreich bestanden. Das ist ein hervorragendes Ergebnis. Wir sind sicher, dass die restlichen sechs Prozent bei der nächsten Stichprobe die rechtlichen Vorgaben auch umgesetzt haben," sagt Patrick Tapp, Vizepräsident des Deutschen Dialogmarketing Verbands (DDV), in dem viele Unternehmen organisiert sind, die Service-Hotlines anbieten.

Der Verband ist davon überzeugt, dass die Warteschleife ein wichtiges Instrument für die Erleichterung des Kundenservices ist. Unternehmen müssten deshalb sehr viel Wert darauf legen, dass dieser "Türöffner" für eine nachhaltige Kundenbeziehung professionell funktioniert.

"Durch das Gesetz ist der telefonische Kundenservice für den Verbraucher deutlich verbessert worden. Wir gehen davon aus, dass jedes Unternehmen dies auch als Chance für sich sieht. In der Kundenkommunikation hier grobe Fehler zu machen, ist in diesem Fall nicht nur strafbar, sondern obendrein auch dumm", so Patrick Tapp.

Im April hatten Bundeswirtschaftsministerium und Bundesnetzagentur auf der gemeinsamen Veranstaltung "Forum Verbraucherschutz Telekommunikation" anlässlich der Novelle des Telekommunikationsgesetzes der Wirtschaft auch ein positives Zeugnis bei der Umsetzung der Regelungen zur kostenlosen Warteschleife in der so genannten Phase 1 (gültig bis Mai 2013) ausgestellt. Bei der Bundesnetzagentur seien bis zum Datum der Veranstaltung lediglich ca. 300 relevante Verbraucherbeschwerden eingegangen.

Tapp kritisiert allerdings, dass die Stiftung Warentest in ihrer Pressemitteilung durch Ausdrücke wie "Abzocke" das nützliche Instrument "Warteschleife" per se negativ besetzt. Tapp: "Warteschleifen helfen dem Verbraucher bei der Konkretisierung seines Anliegens und vereinfachen das Handling."
DDV Deutscher Dialogmarketing Verband e.V.
Über den Autor: DDV Deutscher Dialogmarketing Verband e.V.

Der DDV vertritt die Interessen von Dienstleistern und werbetreibenden Unternehmen der gesamten Dialogmarketing-Branche.