Eigener Video Content belebt Facebook-Ads
Aktuell werden bei Facebook täglich acht Milliarden Video-Aufrufe generiert und damit mehr Menschen erreicht als mit jeder anderen Werbeform im Netzwerk. Viele schrecken aber noch aufgrund vermeintlich großer Werbebudgets und aufwendiger Produktionen vor Video-Ads zurück. Allerdings bietet das Format durchaus auch für CRM-Manager spannende und einfach umzusetzende Möglichkeiten, potenzielle Neukunden mit kurzen Videos oder GIFs zu erreichen.
Warum überhaupt Facebook-Video-Ads?
Facebook-Video-Ads sind eine hervorragende Möglichkeit, die Aufmerksamkeit der Nutzer auf sich zu ziehen. Im Gegensatz zu einfachen Werbe-Postings mit Grafik lenkt ein Bewegtbild das Augenmerk des Betrachters viel schneller auf sich.
Die ersten Schritte mit Facebook-Video-Ads
Den einfachsten Weg ohne kostspielige Videoproduktion Video-Ads auszuprobieren, bietet Facebook in seinem Werbemanager selbst an: Bei dem Werbeformat „Slideshow“ kann einfach eine Art Diashow aus Grafiken erstellt werden, die sich zudem noch mit Text und Musik kombinieren lässt. Wer also bereits verschiedene Bilder oder Grafiken für Lead-Anzeigen erstellt hat, kann diese problemlos (soweit eine logische Reihenfolge aufbaubar ist) testweise als Slideshow bewerben. Dazu gibt es auch eine Reihe von Online-Tools, mit deren Hilfe einfach kurze Videos oder GIFs mit hochgeladenen Bildern erstellt werden können. Die bekanntesten sind Giphy (hier können auch zusätzlich Animationen eingefügt werden) und gif-erstellen.com. Beide bieten eine extrem einfache und selbsterklärende Bedienung, die innerhalb von Sekunden Grafiken zu einem animierten GIF umwandelt. Einzelne Textelemente oder auch zusätzliche Filter lassen sich zudem über diverse Video-Apps, wie beispielsweise „Quik“, „Piclab“ oder „Videoshop“, einfügen. Generell bieten Video-Apps für Smartphones mittlerweile eine super Möglichkeit, Videos zu erstellen und entsprechend weiterzubearbeiten. Wer es etwas professioneller aufziehen möchte, der kann über kostenpflichte Tools, wie Wideo (bietet allerdings aktuell nur das 16:9-Format an) oder auch Animoto, nach festen (thematisch gegliederten) Vorlagen kurze Marketing-Video erstellen. Zudem ist die Authentizität, die ein selbstgedrehtes Video ausstrahlt, nicht zu vernachlässigen. Gerade bei Produktvorstellungen oder Dienstleistungen lohnt sich ein Versuch, selbst vor die Kamera zu treten, durchaus. Hierzu reichen oft schon das Handy und gegebenenfalls ein kleines Stativ, um die Aufnahme zu stabilisieren. Wieder kombiniert mit oben genannten Video-Bearbeitungs-Apps kommen hier durchaus akzeptable Ergebnisse zustande.
Der praktische Einsatz von Facebook-Video-Ads
Unabhängig vom Format sollte natürlich im ersten Schritt immer ein starker Leadmagnet – also das Stück Content, womit potenzielle Neukunden dazu animiert werden, ihre Kontaktinformationen hierfür einzutauschen – entwickelt werden. Im zweiten Schritt gilt es dann, diesen Leadmagneten, den Vorteil, der sich daraus ergibt oder die Exklusivität visuell in einem Bewegtbild darzustellen. Hierzu sollten sich CRM-Manager vorab überlegen, welche Art der Video-Produktion realistisch umzusetzen ist. Im Regelfall ist eine Animation von einzelnen Grafiken in der Form eines GIFs schneller zu realisieren als ein tatsächlich gedrehtes Video. Gerade für die klassischen Leadmagneten, wie eine Checkliste oder auch ein Webinar, lassen sich problemlos GIFs zur Visualisierung erstellen. Der einfachste und durchaus sehr effektive Weg, eine Checkliste „zu animieren“, ist die einzelnen Übersichtspunkte in einem GIF aufzählen zu lassen. So wird deutlich, welche Inhalte der Kunden beim Download erwarten kann. Bei einem Webinar blendet man hierfür beispielsweise die wichtigsten Fragen, die im Webinar geklärt werden, als Animation nacheinander ein. Die einzelnen Punkte werden jeweils in einer Grafik abgespeichert und entweder direkt in Photoshop oder wahlweise über gif-erstellen.com als GIF abgespeichert. Bei Leadmagneten, wie Demo-Zugängen, Test-Accounts oder ähnliches für neue Tools, kann es dagegen sinnvoll sein, einen kurzen Screencast des Tools als Video-Ad einzusetzen. Vorausgesetzt dieser ist übersichtlich und zeigt in einem guten Zusammenschnitt klar die Vorteile auf. Erfahrungsgemäß kann hier eine an den potenziellen Nutzer gerichtete vorangestellte Frage („Frisst deine Buchhaltung auch zu viel Zeit?“) in dem Video die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Apps, wie „Legend“, machen es dazu möglich, Fragen direkt in dem Video animiert einblenden zu lassen. Auch ein kurzes selbstgedrehtes Video mit einem Mitarbeiter, der die Vorteile des Tools erklärt und zum Testen einlädt, kann oft schneller die Aufmerksamkeit auf sich lenken als eine einzelne Grafik.
Tipps zur Umsetzung:
1. Das richtige Format wählen: Im mobilen Newsfeed nimmt das klassische 16:9-Format verhältnismäßig wenig Platz ein. Dementsprechend sind Formate, wie 1:1 bis 2:3, bei Facebook-Video-Ads wesentlich geeigneter. 2. Calls-to-Action einbauen: Neben den Calls-to-Action, die bei Video Lead Ads zur Auswahl stehen, kann zudem im Video selbst oder auch am Ende noch einmal ein klarer Call-to-Action ausgesprochen werden. 3. Aufmerksamkeitsstark gestalten: Im mobilen Newsfeed ist ein Posting nur ca. 1,7 Sekunden für den Nutzer sichtbar. Entsprechend sollte das Video von der ersten Sekunde an Beachtung finden. 4. Aussagekräftige Thumbnails mit wenig Text auswählen: Nicht immer werden Videos automatisch abgespielt, deswegen sollte ein gut gewähltes Thumbnail direkt für das Video sprechen. Zudem es ist gerade bei Text-Animationen wichtig, Vorschaubilder zu wählen, die möglichst wenig Text enthalten. 5. Untertitel einfügen: Aufgrund der Autoplay-Funktion laufen die meisten Videos zwar automatisch an, allerdings erst einmal ohne Ton. Bei gesprochenem Text muss also immer ein Untertitel ergänzend eingefügt werden.
Fazit
Video-Ads müssen nicht immer gleichbedeutend mit aufwendig produzierten großen Marken- und Reichweiten-Kampagnen gleichgesetzt werden. Auch bei anderen Werbezielen und deutlich kleineren Budget können sie ihren Einsatz finden. Letztendlich bieten die vorgestellten Möglichkeiten einen ersten kostengünstigen Einstieg, um Video-Ads für sich zu testen.