Marketing in der Post-Cookie-Ära: Strategien für Konsumgüterunternehmen
Das europäische Datenschutzrecht hat eine tiefgreifende Transformation in der Handhabung von Kundendaten bewirkt. Es stärkt die Verbraucher durch eine größere Kontrolle, während Unternehmen vor der Herausforderung stehen, strenge Anforderungen zu erfüllen. Das Auslaufen von Drittanbieter-Cookies erfordert eine umfassende Neubewertung. Die Akzeptanz dieser Veränderungen wird jedoch zu einer sichereren und datenschutzorientierten digitalen Landschaft führen. Vertrauen wir in die potenziellen Vorteile, während wir uns an diese sich entwickelnde Landschaft anpassen und sie navigieren.
Eine grundlegende Veränderung in unserer Denkweise
Entgegen erster Eindrücke bieten strenge Datenschutzbestimmungen nicht nur einen Vorteil für Verbraucher, indem sie die Achtung und den Schutz ihrer Daten gewährleisten, sondern bieten Unternehmen auch die Möglichkeit, Vertrauen und Loyalität bei ihren Kunden aufzubauen. Transparenz und datenschutzorientierte Praktiken werden von Verbrauchern geschätzt, was zu einer höheren Kundenbindung und letztendlich zu gesteigerten Verkäufen führt.
Dieser Ansatz erfordert jedoch ein Umdenken in Unternehmen. Anstatt Kundendaten als eine Ressource zu betrachten, die endlos ausgenutzt werden kann, sollten Unternehmen sie als wertvolles Gut betrachten, das sorgfältig behandelt werden muss. Das Ziel ist es, Verbraucher als Partner und nicht als Zielscheibe zu sehen, was durch transparente Kommunikation und bewusste Datenverarbeitung erreicht werden kann. Datenschutz geht nicht nur um die Einhaltung von Vorschriften, sondern bietet Unternehmen auch die Möglichkeit, die Beziehungen zu ihren Kunden zu verbessern und ihr Geschäft nachhaltig zu steigern.
First-Party-Daten als Schlüssel zum Erfolg
Drittanbieter-Cookies, wie beispielsweise Facebook-Cookies, sind nach wie vor für personalisierte Werbung und Kundenrückverfolgung wichtig. Dennoch hat die Planung für eine Zukunft ohne sie bereits begonnen, und viele Browser blockieren sie standardmäßig. Marketer sollten diese Veränderung als Anreiz sehen, effektive Strategien zu entwickeln, die die Privatsphäre der Verbraucher respektieren. Es gibt Alternativen, die Marketer in Betracht ziehen können, um den Verlust von Drittanbieter-Cookies auszugleichen. Zum Beispiel bieten First-Party-Daten, bei der Unternehmen Daten direkt von ihren Kunden sammeln, bedeutende Möglichkeiten. Mit First-Party-Daten können Marketer personalisierte und relevante Werbung basierend auf den individuellen Vorlieben und Verhaltensweisen der Kunden erstellen, was das Engagement und letztendlich die Konvertierungsraten steigern kann. Darüber hinaus können Unternehmen sogenannte Zero-Party-Daten nutzen, bei denen Kunden aktiv Informationen wie Vorlieben in Bezug auf Produkte oder Dienstleistungen teilen.
Vorteile von Zero- und First-Party-Daten auf einen Blick
Höhere Zuverlässigkeit: Zero- und First-Party-Daten stammen direkt von den Kunden oder Nutzern des Unternehmens und sind daher zuverlässiger als Daten von Dritten. Sie werden auch technisch robuster erfasst im Vergleich zu browserbasierten Daten von Dritten. Die Daten basieren auf einer eindeutigen Identifizierung einzelner Kunden, nicht (nur) auf cookiebasierten Browsing-Daten.
Höhere Relevanz: Zero- und First-Party-Daten sind spezifisch für das Unternehmen und seine Kunden. Sie liefern Einblicke in das Verhalten, die Vorlieben, Interessen und Bedürfnisse der Zielgruppe.
Stärkere Wettbewerbsvorteile: Durch den Einsatz von Zero- und First-Party-Daten können Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil erzielen, indem sie Daten sammeln, analysieren und datenbasierte Entscheidungen treffen. Es gibt keine dritte Partei, die am Nutzen beteiligt ist.
Besserer Datenschutz: Zero- und First-Party-Daten ermöglichen es Unternehmen, den Datenschutzbestimmungen besser nachzukommen, da sie die volle Kontrolle über diese Daten haben.
Langfristige Kundenbeziehungen: Durch kontinuierliches Sammeln und Analysieren von Daten können Unternehmen ihre Kunden besser verstehen, ihre Bedürfnisse antizipieren und personalisierte Erfahrungen bieten.
Kurz gesagt, trotz der restriktiven Datenschutzrichtlinien der EU können Unternehmen immer noch persönlich mit ihren Kunden kommunizieren. Die Antwort liegt in der Kontrolle von Kundendaten und dem Umdenken weg von Drittanbieter-Cookies hin zu Zero- und First-Party-Daten.
First-Party Data Tracking mit Customer Data Platforms
Customer Data Platforms (CDP, Kundendatenplattformen) spielen eine entscheidende Rolle beim Tracking von First-Party-Daten. Sie fungieren als zentrale Datenbank, die alle relevanten Kundendaten aus verschiedenen Quellen sammelt, organisiert und speichert. Diese Plattformen ermöglichen es Unternehmen, Kundendaten in Echtzeit zu sammeln und zu analysieren, um ein umfassendes und genaues Bild ihrer Kunden zu erhalten, das dann für die gezielte Ausrichtung von Marketingkampagnen und Automatisierungen in verschiedenen Kanälen genutzt werden kann. Dies umfasst Verhaltens-, Transaktions-, geografische Daten und andere spezifische Kundendetails.
Darüber hinaus können Unternehmen eine CDP nutzen, um personalisierte Marketingkampagnen durchzuführen und die Kundenbindung durch die Bereitstellung relevanter und zielgerichteter Inhalte zu verbessern. Schließlich unterstützt eine CDP die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen, indem sichergestellt wird, dass alle Kundendaten sicher gespeichert und ordnungsgemäß verwaltet werden.
Deep Dive in den europäischen Datenschutz: Ein Leitfaden für Vermarkter
Custobar hat einen umfassenden Leitfaden zum europäischen Datenschutzrecht für Vermarkter veröffentlicht. Er erklärt die verschiedenen EU-Verordnungen zum Datenschutz im Detail und zeigt, wie Unternehmen Kundendaten nutzen können und den Verlust von Cookies von Drittanbietern ausgleichen können.
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