Marketing-Börse PLUS - Fachbeiträge zu Marketing und Digitalisierung
print logo

Quo vadis Mobile Marketing?

Ein Blick zurück in die Geschichte mobiler Endgeräte und ein Blick nach vorn auf neue Möglichkeiten, den Kunden zu erreichen.
Heike Scholz | 30.07.2006
[Die Verweise beziehen sich auf weitere veröffentlichte Artikel in meinem Weblog unter www.mobile-marekting.heike-scholz.de]

Die Möglichkeiten auf mobilen Endgeräten haben sich in den vergangenen Jahren entwickelt. Ich möchte einen Blick zurück und einige Blicke voraus auf die technologischen Chancen für Marketers werfen, den Konsumenten dort abzuholen wo er ist.

1. SMS - Short Message Service
SMS sind derzeit die einzige flächendeckend genutzte Technologie für mobiles Marketing. Einfach zu bedienen und zu jedem Handy kompatibel, ist es insbesondere für uns Deutsche ein beliebter Zeitvertreib. Eigentlich wundert es mich, daß dieses Tool von Marken noch so wenig genutzt wird. Es mag daran liegen, daß der Nutzer sich eine Kurzwahlnummer UND ein Schlüsselwort merken muß. Oder ist es das Image der SMS?

2. MMS - Multimedia Messaging Service
Kamerahandys verbreiten sich zur Zeit epidemisch. Fotos mit dem Mobiltelefon zu machen wird immer beliebter. Allerdings bleibt der Versand der Bilder auf andere Handys hinter dieser Entwicklung zurück, was neben den Preisen nicht zuletzt an den technischen Herausforderungen liegt (siehe hierzu Äääähm, ich glaub, es ist ein Nokia ...).

Dennoch kann die MMS für das Marketing genutzt werden. Versand des Fotos an einen Server, der die gewünschten Informationen zurück schickt oder einen Link schickt. Lösungen hierfür sind am Markt erhältlich. Aber auch hier muß sich der Nutzer immer noch eine Kurzwahlnummer oder Emailadresse merken, um mit der Marke in Kontakt zu treten.

3. 2D Codes
Ein kurzer Blick nach rechts in diesem Blog und man sieht schon ein paar dieser Codes. Wir kennen sie ebenfalls von der Deutschen Post, der Deutschen Bahn, UPS oder von einigen Rechnungen (mehr zu Codes in Der Einsatz von Codes im Mobile Marketing - Teil 1: Überblick). Diese Codes haben den Riesenvorteil, daß der Nutzer nur noch mit seinem Kamerahandy draufhalten muß und automatisch mit den Inhalten verbunden wird. Kein Tippen, kein Merken. Nur eine kleine Applikation auf dem Mobiltelefon ist notwendig, die aber bereits von verschiedenen Firmen angeboten wird. Für Japaner ist übrigens der Code Reader nach der Kamera das zweit wichtigste Feature in ihren Mobiltelefonen.

Sie möchten meinen Blog auch unterwegs mit Ihrem Handy lesen? Sie müssen nicht im Browser mühselig http://winksite.com/heikescholz/momar tippen. Einfach einen der Codes scannen und schon werden Sie automatisch verbunden.

Gerade wurde die Entwicklung von unsichtbaren 2D Codes bekannt gegeben. Damit sind nun Abbildungen mit einem hinterlegten Code ebenfalls verknüpfbar. Einfach die Anzeige im Magazin fotografieren und direkt mit der Website verbunden werden. Alle Marketers müßten aufspringen und loslegen.

4. Barcodes
Auf jedem Produkt sind sie drauf und bezeichnen den Artikel, den wir in der Hand halten. Nun könnte man sich vorstellen, daß mit jedem dieser Barcodes eine Website verbunden ist. Einscannen und fertig. Es gibt bereits mobile Applikationen zum Preisvergleich, bei denen noch die Ziffernfolge des Barcodes eingetippt werden muß, aber das Scannen mit der Kamera des Mobiltelefons hat mitlerweile die technischen Probleme gelöst und kann ausgerollt werden. Nur wo sind die Marken und ihre Marketers?

5. RFID - Radio Frequency Identification
Das ist die Königsklasse. Ich wedel mit meinem Handy nur noch vor dem Produkt oder der Werbung und werde direkt verbunden. Kein Tippen, kein Scannen, kein Fotografieren. Schneller und unkomplizierter geht's nicht.

Diese kurze Liste zeigt, daß wir auf dem Weg sind, im Mobile Marketing die uns aus dem Internet so geläufigen Suchmaschinen zu eliminieren. Die Verbindung wird direkt zwischen Produkt oder seiner Werbung und der Website hergestellt. Gelder für Marketing werden umgeleitet. Von den Suchmaschinen hin zu den Technologien, die die Marke direkt mit ihrem Nutzer kommunizieren lassen. Was nur verwunderlich ist: Warum ist es so ruhig um die Marken und das Mobile Marketing?
Img of Heike Scholz
Über Heike Scholz

Heike Scholz gründete 2006 mobile zeitgeist und begleitet seitdem die Entwicklungen rund um das Mobile Business als Speaker, Herausgeberin & Autorin.