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Newsletter-Öffnungsraten seit 2013 konstant

Die Öffnungsrate sinkt ständig - so liest man immer wieder. Doch stimmt das überhaupt? Die Analyse von dialog-Mail bringt überraschendes Ergebnis.
Michael Kornfeld | 23.04.2019
© dialog-Mail
 
Die E-Mail-Marketing Experten von dialog-Mail wollten das genau wissen und haben sich die Entwicklung der Öffnungsrate der letzten Jahre im Detail angesehen und dabei Millionen von Mails analysiert. Mit einem überraschenden Ergebnis.

Kein Abwärts-Trend


Die Analyse ergab, dass die Netto-Öffnungsrate seit 2013 völlig konstant ist. Sie schwankt im Jahresdurchschnitt zwischen 28 Prozent und 29 Prozent.

"Von einem Abwärtstrend also keine Spur." kommentiert Michael Kornfeld, Geschäftsfüh-rer von dialog-Mail, das Ergebnis. "Das Resultat mag manche überraschen, denn die Begründungen für die oft zitierte Senkung der Öffnungsrate klingen nachvollziehbar: Newsletter werden als zunehmend lästig empfunden, wir alle bekommen viel zu viele E-Mails und die Unmengen an Spam-Mails tun ihr übriges. Doch die Fakten zeigen ein anderes Bild."

Dafür gibt es aus Sicht des Experten mehrere Gründe:
1) Der Anteil an Mails, deren Bilder blockiert werden (was sich nachteilig auf die Erken-nung der Öffnungsrate auswirken kann), sinkt. Ein Hauptgrund dafür ist die zunehmen-de Verbreitung der Smartphones, denn die meisten Geräte (insb. mit iOS) blockieren die Bilder standardmäßig nicht.

2) Langsam steigt der Grad an Professionalisierung bei vielen Unternehmen, insb. im KMU-Bereich. Das Gießkannen-Prinzip tritt in den Hintergrund und Personalisierung sowie Segmentierung nehmen zu - und damit steigt die Relevanz der Mailings, die wiederum zu einer besseren Öffnungsrate führt.

3) Die Empfänger sind im Laufe der Zeit selektiver geworden. Viele haben sich von uninteressanten E-Mailings abgemeldet und melden sich nur noch zu Newslettern an, die auch tatsächlich lesenswerte Inhalte liefern - und nicht einfach nur, weil es ein Gewinnspiel gibt.

4) Nicht zuletzt die DSGVO brachte eine gewisse Bereinigung der Versandlisten, die wiederum zu einer Verbesserung der Kennzahlen führte.

Das Fazit: Gleichbleibende Öffnungsrate, aber mit erheblichen Unterschieden


Die Öffnungsrate ist zwar seit Jahren konstant, doch die Schwankungsbreite von Versender zu Versender ist enorm. Michael Kornfeld dazu: "Manche unserer Kunden verzeichnen nur ein-stellige Öffnungsraten, andere wiederum erreichen 60 Prozent und mehr - bei jedem ihrer E-Mailings."

Die wichtigste Voraussetzung für erfolgreiches E-Mail-Marketing laut Michael Kornfeld: "Es gibt zwei kritische Erfolgsfaktoren: Gute E-Mail Adressen - von Empfängern, die sich tatsächlich für die Inhalte interessieren - und guter, relevanter Content."


Technischer Hinweis: Zahlenbasis der Studie sind sämtliche Mailings, die Kunden von dialog-Mail in den Jahren 2013 bis 2018 verschickt haben - also bewusst ein Durch-schnitt aller Branchen. Natürlich gibt es Branchen bzw. Kunden, bei denen eine sinken-de Öffnungsrate zu verzeichnen ist; jedoch gibt es ebenfalls Branchen und Kunden, die sogar steigende Öffnungsraten vorweisen können.