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Hyperpersonalisierung 2025: Durchbruch oder Dauerbaustelle?

Von First-Name zu echten individualisierten Journeys: Wie Hyperpersonalisierung auch mit begrenzten Ressourcen umgesetzt werden kann.
 

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Das sind die Themen:

Segmentierung als unverzichtbare Basis der Personalisierung

Die Grundlage erfolgreicher Personalisierung liegt in einer durchdachten Segmentierung. Anstatt bei First-Name-Substitutionen zu verharren, setzen erfolgreiche Unternehmen auf wertbasierte RFM-Modelle oder produktbezogene Nutzersegmentierung. Selbst mit begrenzten Ressourcen sollte der erste Schritt eine Makrosegmentierung sein, die gezielt Kundengruppen differenziert.

 

Hyperpersonalisierung braucht ein neues Qualitätsverständnis

Der Übergang zu vollautomatisierten Personalisierungsprozessen erfordert einen Paradigmenwechsel bei der Qualitätssicherung. Statt umfangreicher manueller Tests vor dem Versand setzen Unternehmen zunehmend auf automatisierte Alerts und Datenqualitätsmonitoring, da bei individuellen Inhalten für jeden Kunden klassische Testverfahren nicht mehr greifen.

 

Mit KI-gestützten Empfehlungen bessere Ergebnisse erzielen

Personalisierte Produktempfehlungen übertreffen Standard-Bestsellerlisten um 50-300%. Unternehmen, die algorithmische Empfehlungen einsetzen, berichten von Umsatzsteigerungen bis zu 40% bei gleicher Kundenbasis. Dabei ist entscheidend, auf den richtigen Mix aus zugekauften und selbstentwickelten Lösungen zu setzen, abhängig von Unternehmensressourcen und Komplexität.

 

Kanalübergreifende Personalisierungsstrategie entwickeln

Erfolgreiche Unternehmen implementieren Personalisierung schrittweise auf verschiedenen Kanälen, wobei die Erkenntnisse aus einem Kanal auf andere übertragen werden. Der Trend geht zur Ausweitung von E-Mail auf WhatsApp und andere direkte Kommunikationskanäle, während selbst klassische Print-Mailings mit individuellen Inhalten überraschend hohe ROI-Steigerungen von bis zu 67% erzielen können.

 

Balance zwischen Automatisierung und menschlichem Gespür

Die Hyperpersonalisierung erfordert in manchen Branchen einen sensiblen Ansatz, bei dem zu viel Personalisierung kontraproduktiv sein kann. Besonders in sensiblen Märkten muss die Grenze zwischen relevanter Ansprache und zu intimer Kommunikation sorgfältig ausbalanciert werden, teilweise sogar durch bewusstes Zurücknehmen von Personalisierungselementen.

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Markus Wuebben

Dr. Markus Wübben hat über datengetriebenes Marketing an der TU München promoviert und ist Gründer sowie Geschäftsführer von CrossEngage.

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Janine Strenge

Janine Strenge ist Head of CRM & Product Marketing bei idealo internet GmbH.

Erstpublikation: 22.05.2025

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