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Betreffs von Betrugs-Mails

Phishing wird persönlicher: Interne Themen und Markenlogos täuschen Mitarbeitende besonders effektiv.
04.11.25

- 70 % der Phishing-Seiten nutzen bekannte Marken wie Microsoft oder LinkedIn
- Interne Themen steigern Klickrate – 90 % der Top-Betreffzeilen stammen aus HR
- 66 % der Angriffe nutzen Domain-Spoofing, um Routine-E-Mails zu imitieren

Die aktuelle Q3-Phishing-Analyse von KnowBe4 zeigt, dass Phishing-Angriffe zunehmend auf Vertrautheit und Markenbekanntheit setzen, um Mitarbeitende zu täuschen. Ganze 70 % der analysierten Landingpages verwendeten gebrandete Inhalte, wobei Microsoft mit 25 % der häufigste Köder war – gefolgt von LinkedIn, X, Okta und Amazon. Besonders effektiv erwiesen sich E-Mails mit internen oder personalisierten Themen: 90 % der am häufigsten angeklickten Betreffzeilen bezogen sich auf interne Kommunikation, davon 45 % auf HR-Themen wie Urlaubsregelungen, Dresscodes oder Leistungsbewertungen. Auch scheinbar harmlose Betreffzeilen wie „IT: Internet Report“ oder „MS Teams: Manager trying to reach you“ führten zu hohen Klickraten, berichtet MediaPost.


In simulierten Angriffen nutzten 82 % interne Themen und 66 % Domain-Spoofing-Techniken, um Vertrauen zu erwecken. „Wenn eine Nachricht alltäglich wirkt, etwa eine Info von HR oder IT, wird sie seltener hinterfragt“, erklärt Erich Kron, CISO Advisor bei KnowBe4.


Phishing ist weniger eine technische, sondern eine psychologische Herausforderung. Unternehmen müssen ihre Mitarbeitenden gezielt für die Risiken vertraut wirkender Kommunikation sensibilisieren und Sicherheitsbewusstsein als festen Bestandteil der Unternehmenskultur etablieren.