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Endlich loslegen mit Story Ads

Diese Social-Media-Grundlagen sollten Sie beherrschen: Von Asset Customization über Text-Elemente bis hin zu Native Elements bei Instagram & Facebook.
Julia Leutloff | 04.11.2019
Endlich loslegen mit Story Ads © Julia Leutloff
 

Story Ads sind wohl eines der heißesten Ads-Formate. Bei 500 Millionen täglichen Nutzern der Instagram Story und bereits 300 Millionen Facebook-Story-Nutzern nicht wirklich überraschend, dass das Ads-Format mächtig Potenzial hat! Damit das Potenzial aber richtig ausgeschöpft werden kann und vor allem Werbetreibende das Format richtig für sich nutzen, sollten sie die wichtigsten Grundlagen beherrschen.

 

Ziele, die mit Instagram oder Facebook Story Ads verfolgt werden können

Aktuell stehen für die Story-Platzierung acht Ziele bei Facebook und Instagram zur Verfügung (siehe Abbildung 1), wobei die Platzierung „Katalogverkäufe“ als Teil der Dynamic Ads aktuell nur sehr eingeschränkt an das Platzierungsformat angepasst werden kann.

 

 

In allen diesen Marketing-Zielen können die Story Ads als Teil der automatischen Platzierung oder auch als Single-Placement ausgewählt werden. Grundsätzlich ist der Ansatz der „automatischen Platzierung“ durchaus sinnvoll, da hier dem Algorithmus die meisten Chancen gegeben werden, die Ziele, wie Conversions oder auch Lead, zu erreichen. Allerdings sollte dem Werbetreibenden klar sein, dass er bestenfalls für jede Platzierung das richtige Asset bereitstellt. Sprich, zumindest für die Feed-Platzierungen nach wie vor ein 1x1 oder 4x5 Visual, für die Stories entsprechend ein Hochkant-Visual in 9x16.

 

Die Asset Customization als erste Optimierungsmöglichkeit

Um als Werbetreibender bei den vielen unterschiedlichen Platzierungsmöglichkeiten der Zielgruppe immer mit dem richtigen Ad-Format zu begegnen, bietet Facebook im Werbeanzeigenmanager die sogenannte Asset Customization an. Hier können neben den (ursprünglich für den Instagram- oder Facebook-Feed erstellten) Anzeigen noch weitere Anzeigen-Bilder oder Videos für die verschiedenen Platzierungen hochgeladen werden (siehe Abbildung 2). Das Bild oder das Video wird also in einer zweiten Version beispielsweise noch in dem Story-üblichen Hochformat (9:16) hochgeladen, um auf allen Story-Platzierungen eingesetzt zu werden. In der Reichweite, Qualität und der sozialen Interaktion zahlen so alle unterschiedlichen Varianten auf eine einzige Anzeige ein und liefern damit im Regelfall weitaus bessere Ergebnisse.

 

 

Instagram und Facebook Story Ads Format-Empfehlungen

Video:

·         Formate: 9:16 und 16:9 bis 4:5

·         Auflösung: 1.080 x 1.920 px.

·         Dateigröße des Videos: max. 4 GB

·         Videolänge: max. 15 Sekunden

Fotos:

•       Formate: 9:16 und 16:9 bis 4:5

•       Auflösung: 1.080 x 1.920 px.

•       Dateigröße des Bildes: max. 30 MB

•       max. 5 Sekunden Einblendung

 

Generell sollte zudem bei der Gestaltung von Videos und Fotos darauf geachtet werden, dass in der Anzeige noch Profilbild und Call-to-Action im oberen und unteren Bereich der Anzeige eingeblendet werden. Daher sollten wichtige Elemente und Botschaften immer nur in dem „sicheren“ Bereich von 1.080 x 1.420 px. (siehe Abbildung 3) platziert werden.

 

 

Text-Elemente in Story Ads

Bei den Story Ads müssen Werbetreibende wie bei allen Anzeigen darauf achten, so wenig Text wie möglich in ihren Grafiken und Videos zu verwenden. Alles über 20 % Textanteil kann zu einer gedrosselten Ausspielung führen, übertreibt man es total, wird die Ad eventuell sogar gar nicht ausgespielt. Gerade aufgrund der Tatsache, dass Story Ads ohne den Anzeigentext und die Headline auskommen müssen, sollten die Botschaften in statischen Grafiken kurz und knackig sein. Bei Videos sollte der einfache Trick des textfreien Thumbnails genutzt werden. Sprich, das Werbevideo selbst kann durchaus Text enthalten, es muss nur ein separates Startbild hochgeladen werden.

 

Gestaltungstipps für Story Ads

Für die Gestaltung von Story Ads gibt eine Vielzahl an kreativen Möglichkeiten, um das besondere Format bestmöglich zu nutzen. Oft lassen sich diese dazu beliebig kombinieren.

 

Tempo und Zeit nutzen

Die maximale Länge einer Story Ad beträgt 15 Sekunden, aber ob der Nutzer sie sehen will, entscheidet er bereits nach 0,5 Sekunden! Dementsprechend sollten die ersten Sekunden dazu genutzt werden, Aufmerksamkeit zu erzeugen und vor allem auch direkt die Marke zu platzieren. So wird auch bei einer kürzeren View-Dauer die Anzeige mit dem richtigen Absender verknüpft. Auch das Spielen mit dem Tempo innerhalb der Anzeige kann als kreatives, aufmerksamkeitsstarkes Element genutzt werden: Mehrere Szenenwechsel, das Erhöhen der Abspielgeschwindigkeit oder das Einbringen verschiedener Frames steigert die Aufmerksamkeit des Nutzers und führt im Regelfall zu einer höheren Performance.

 

Hervorheben und demonstrieren

Story Ads sind eine hervorragende Möglichkeit, neue Produkte und Marken zu präsentieren. Das Format eignet sich, bestimmte Elemente oder Vorteile hervorzuheben und das Produkt in „action“ zu zeigen. Dabei kann man nicht einfach nur die Verwendung zeigen, sondern direkt Tipps und Tricks mitgeben oder auch einen Herstellungsprozess kurz skizzieren. Kombiniert mit dem Tipp, Tempo und Zeit zu nutzen, können dabei in 15 Sekunden sehr interessante Anzeigen entstehen. Und diese müssen übrigens keinesfalls in Hochglanz produziert werden. Ein Handyvideo, welches einzelne Sequenzen der Produktnutzung zeigt, eventuell sogar von „echten“ Kunden, reicht nicht nur oft aus, sondern kann auch bessere Ergebnisse erzielen.

 

Native Funktionen und Elemente

Denn daran anschließend sei noch ein wichtiger Tipp genannt: Um sich mit seiner Werbung nativ zwischen die Stories andere einzufügen, kann eine natürliche Gestaltung der Anzeige tatsächlich besser funktionieren als aufwendig produzierte Werbefilme. Denn die Vergänglichkeit der Stories gibt oft einen weniger geschönten und manchmal auch (buchstäblich) holprigen Einblick in das Leben anderer oder das Daily Business von Unternehmen. Dazu wird eine Reihe an GIFs, Stickern und anderen Emojis verwendet. Entsprechend sollten auch Werbetreibende durchaus den Versuch wagen, diese kreative Art zu übernehmen und ihre Story Ads ebenfalls mit Emojis aufzulockern oder vielleicht gleich eine „ganz normale“ Story als Anzeige zu nehmen.

 

Tool-Tipp: wave.com

Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe sehr guter Kreativ-Tools, welche für das Erstellen von Story Ads verwendet werden können. Exemplarisch soll hier wave.com als Tipp genannt werden. Denn zum einen ist es mit einem Monatspreis von ca. 15 Euro relativ günstig, zum anderen hat es sehr umfangreiche Funktionen, um die typischen Gestaltungselemente einer Story Ad umzusetzen. Es sind viele Möglichkeiten vorhanden, Übergänge, Videos und Texte zu animieren und mit den Story-typischen GIFs zu versehen. Auch das Markenlogo samt einem aussagekräftigen Call-to-Action kann in die Videos eingesetzt werden.