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United Internet glaubt an das Zukunftspotenzial der De-Mail

Nach der Ankündigung der Telekom, ihren De-Mail-Dienst einzustellen, plant nun United Internet deren Kunden zu übernehmen.
marketing-BÖRSE | 03.09.2021
© freepik / rawpixel.com
 

Als vor 10 Jahren das De-Mail-Angebot eingeführt wurde, sollte es dazu dienen eine sichere Kommunikation zwischen Behörden, Unternehmen und Privatnutzern zu ermöglichen. Die verbindliche Kommunikation über De-Mail ist dem postalischen Brief gleichgestellt und kann so beispielsweise Behördengänge ersetzen. Jetzt hat sich die Telekom aus dem Projekt zurückgezogen und will sein Mailsystem zum 31. August 2022 wegen fehlender Wirtschaftlichkeit einstellen. Das geht aus einem Bericht des Spiegels hervor.

Obwohl das Angebot zunächst stark beworben wurde und für Privatnutzer kostenlos war, konnte es sich nie durchsetzen. Anfängliche Sicherheitsbedenken und eine schleppende Umsetzung auf Behördenseite machte das Projekt für die Telekom zu einem Millionengrab.

United Internet glaub weiterhin an die De-Mail

Der Rückzug der Telekom bedeutet jedoch keinesfalls das Aus der De-Mail. Sowohl United Internet (GMX und Web.de) als auch Mentana-Claimsoft bieten den Service aktuell an und planen, dies auch weiterhin zu tun. In einer Pressemitteilung, teilt United Internet mit, dass man weiterhin vom Zukunftspotenzial der De-Mail überzeugt ist. Der Anbieter von GMX und Web.de stehe bereits im Kontakt mit der Telekom und prüfe „den Kunden der Telekom und T-Systems ein Angebot für die unterbrechungsfreie Fortführung ihrer De-Mail-Konten zu machen“, ließ Geschäftsführer Jan Oetjen verlauten.

Nach unternehmenseigener Aussage sei seit Beginn der Pandemie ein Wachstum der Anmeldungen zu verzeichnen gewesen, sodass mittlerweile 750.000 Accounts den Service nutzen. Anders als bei der Telekom laufe die Plattform seit Jahren kostendeckend. In Montabaur ist man überzeugt, „steigt die Akzeptanz digitaler Identitäten und verbindlicher Kommunikation beim Bürger, wird das System auch für die Wirtschaft weiter relevant.“ Voraussetzung dafür ist allerdings „die weitere staatliche Unterstützung“ des Diensts sowie eine Ausweitung der Nutzungsmöglichkeiten.