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Finanz-Newsletter kämpfen mit Phishing-Verdacht und Zustellproblemen

Die E-Mail-Marketing Aktivitäten der Finanz- und Versicherungsbranche werden in einer neuen Studie analysiert und bewertet.
AGNITAS AG | 29.01.2007
Banken und Versicherungen pflegen mit ihren Kunden und Interessenten eine rege Kommunikation über E-Mail-Newsletter. Gerade die Anbieter der Finanzbranche müssen sich dabei in Zeiten von Spam, Phishing und
Informationsüberflutung das Vertrauen und die Aufmerksamkeit der Empfänger immer neu erkämpfen.

In der aktuellen Studie „Zwischen Kundenbindung und Phishing – E-Mail-Marketing bei deutschen Banken und Versicherungen“ werden die technischen Erfolgsfaktoren von Finanz-Newslettern analysiert und bewertet. Basis sind die E-Mail-Marketing-Aktivitäten der jeweils sechs größten Anbieter aus den Bereichen Filialbanken, Direktbanken, Versicherungen und Fondsgesellschaften.

Analysiert und bewertet wurden alle relevanten technischen Kriterien im E-Mail-Marketing: Erreichbarkeit der Newsletter-Anmeldung, Kontaktanbahnung auf der Anmeldeseite, Anmeldeverfahren, Pflichtfelder bei der Anmeldung, Abmeldeverfahren, Versandfrequenz, Versandzeitpunkt, Versandformate, Phishing-Verdacht und Zustellung im Hinblick auf Spam-Filter.

Die Analyse zeigt unter anderem, dass derzeit 19 Prozent aller erwünschten Newsletter vom E-Mail-Programm als Phishing-Mail eingestuft werden, was zu einem Vertrauensverlust beim Empfänger führt und die nötige Abgrenzung von echten Phishing-Mails sehr erschwert. Nur 15 Prozent der Anbieter setzen auf eine digitale Signatur als wirksame Maßnahme zur Absender-Authentifizierung. Aber auch hier ist die Umsetzung offensichtlich nicht trivial: Bei einem Anbieter kommt es bei der Anzeige der Signatur zu einer Fehlermeldung.

Von ungeminderter Brisanz ist nach wie vor das Thema Spam. 39 Prozent der untersuchten erwünschten Newsletter haben Zustellprobleme aufgrund von Spam-Filtern. Die betroffenen E-Mails werden bei den großen Providern wie GMX, Web.de, AOL, Hotmail oder Yahoo entweder in den Spam-Ordner zugestellt oder vollkommen geblockt. Hier zeigt sich einmal mehr die Notwendigkeit von Whitelistings und direkten Kontakten zu den Providern.

Die Studie gibt detaillierte Handlungsempfehlungen zu allen zehn Kriterien anhand der erhobenen Praxisbeispiele und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Optimierung der eigenen Aktivitäten. Dabei sind die Handlungsempfehlungen in weiten Teilen allgemeingültig und nicht ausschließlich für die analysierte Finanzbranche von Interesse.

Vertreter einiger untersuchter Anbieter wie Commerzbank, Cominvest, DWS und ING-DiBa informierten sich bereits vor Veröffentlichung auf dem „Finanz- und Versicherungsforum E-Mail-Marketing“ über die eigenen Ergebnisse. Die Branchen-Veranstaltung fand am 30.11.2006 in Frankfurt statt. Jetzt werden die Studien einem breiten Fachpublikum vorgestellt.

Analysiert und bewertet wurden folgende Anbieter:
- Die sechs größten Filialbanken mit Newsletter (nach Anzahl der Privatkunden): Citibank, Commerzbank, Deutsche Bank, Dresdner Bank, HypoVereinsbank, Postbank

- Die sechs größten Direktbanken mit Newsletter (nach Anzahl der Kunden): Comdirect, Consors, DAB bank, INGDiBa, maxblue, Postbank easytrade

- Die sechs größten Versicherungen mit Newsletter (nach Haushaltsabschlüssen): Allianz, DEVK, Provinzial, R+V Versicherung, Victoria, Volksfürsorge

- Die sechs größten Fondsgesellschaften mit Newsletter (nach Fondsvermögen): Activest, Allianz Dresdner Global Investors (dit), Cominvest, Deka-Gruppe, DWS-Gruppe, Union-Gruppe

Die komplette Studie „Zwischen Kundenbindung und Phishing – E-Mail-Marketing bei deutschen Banken und Versicherungen“ umfasst 41 Seiten inkl. 27 Screenshots und Grafiken und ist als gebundene Ausgabe für 99 Euro (zzgl. MwSt.) unter marketing@agnitas.de bestellbar.

Zum Autor:
Stefan Rusche ist als Marketingreferent bei AGNITAS tätig. Er ist dort seit 2003 unter anderem für Marktforschungsprojekte verantwortlich. Der Diplom-Kaufmann beschäftigte sich bereits während seines BWL-Studiums mit Fragen der (Online-) Marktforschung.