Content Marketing wird Nummer 1
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- Knüwer hält generative KI für überbewertet und unzuverlässig
- GEO ersetzt SEO: KI-Modelle werden neue Gatekeeper
- Content Marketing gewinnt strategisch massiv an Bedeutung
Berater Thomas Knüwer sieht die aktuelle Euphorie rund um Sprachmodelle kritisch. Aus seiner Sicht wurden Systeme wie ChatGPT von Beginn an überschätzt: Ihre Architektur führe zwangsläufig zu durchschnittlichen Ergebnissen, die weder kreativ noch rechtssicher genug für den professionellen Einsatz seien, wie PRReport berichtet. Auch angepasste Modelle oder RAG-Lösungen änderten daran wenig – Halluzinationen und Qualitätsprobleme blieben bestehen. Unternehmen könnten sich daher nicht auf automatisierte Textqualität verlassen und müssten Ausgaben der Modelle weiterhin umfangreich prüfen.
Vom SEO- zum GEO-Zeitalter
Trotz seiner Skepsis gegenüber generativer KI warnt Knüwer vor Stillstand. Die Technologie hebe schwache Unternehmenskommunikation auf ein mittelmäßiges Niveau, wodurch starke Marken mehr leisten müssten, um sich abzuheben. Zugleich verschiebe sich die Mechanik der Sichtbarkeit: Auf klassische Suchmaschinenoptimierung folge Generative Engine Optimization (GEO). Marken konkurrierten künftig darum, in Antworten generativer KI präsent und positiv erwähnt zu werden. Dafür müssten Inhalte maschinenlesbar aufbereitet und auf Plattformen veröffentlicht werden, die in Trainingsdaten einfließen – etwa Blogs, Foren, Reddit oder Wikipedia.
Content gewinnt strategisch an Gewicht
Für Knüwer ist klar: KI verschwindet nicht, sondern wird Automatisierung, Robotics und Datenanalyse weiter antreiben. Die aktuelle Überhöhung generativer KI werde sich jedoch legen, da Sprachmodelle Wahrscheinlichkeit berechnen statt Wissen zu erzeugen. Für Unternehmen bedeutet das: Content Marketing wird zur zentralen Disziplin im Wettbewerb um Aufmerksamkeit und Vertrauen. Generative KI werde Prozesse unterstützen, aber nicht Problemlösung, Strategie oder Kreativität ersetzen – und ganz sicher nicht den Bedarf an Agenturen.